Der Partykiller kam ohne Ansage, und er kam in der 72. Minute. Klose hatte plötzlich den Ball im Basler Strafraum am Fuss, Vranjes hatte ihm den Pass gespielt. Und Verteidiger Quennoz tat, was er nicht hätte tun sollen: Er liess dem Deutschen Nationalstürmer einen Schritt Raum. Eine Drehung genügte Klose für den unhaltbaren Flachschuss, und Bremen hatte das Tor, dass es unbedingt haben musste. Der FC Basel führte nur noch 2: 1, und daran konnte er in den abschliessenden Minuten nichts mehr ändern.
Müde war er geworden in der letzten Phase der Partie. Müde, weil er 65 Minuten lang mit enormen Engagement das Spiel dominiert hatte. Das 2: 1 war für ihn ein karger Lohn. Was er nur schon für sein erstes Tor des Abends unternommen hatte u2013 es hätte für zwei, drei Treffer genügen müssen.
Ein Basler Sturmlauf von Beginn an
Die Mannschaft setzte um, was Trainer Gross u2013 « den Mutigen gehört die Welt » u2013 in Auftrag gegeben hatte. Sie stürmte und drängte vom ersten Pfiff an. Eroberte die Bälle, das war das Grundlegende ihrer Arbeit. Lancierte mit Tempo ihr Angriffsspiel. Sie war wirblig, weil vor allem Chipperfield auf der linken omente hatte. Sie kam zu Chancen: Nach 6, 7, 13, 21 und 24 Minuten. Alle rutschten sie im entscheidenden Moment an den Bällen vorbei: Petric, Smiljanic, Chipperfield, Sterjovski, wieder Smiljanic.
Und dann war der Ball in der 27. Minute endlich im Tor. Petric hatte den Pass für Chipperfield in den Strafraum gelobt. Der Australier scheiterte mit seinem Schuss noch an Bremens Goalie Reinke. Degen aber kam aus dem Hintergrund und drosch den Ball mit Wucht und Präzision in die Ecke.
Der FC Basel lief auch nach diesem 1: 0 voller Begeisterung weiter. In eine Richtung fast nur, mit Petric und Sterjovski in der Spitze, weil Gross verärgert ist über die ständigen Transfergelüste seiner Argentinier Rossi und Gimenez. Basel kam zu weiteren Möglichkeiten, machte Spass, wurde vom lauten Publikum angetrieben und von den Bremern gefoult. Immer wieder. Der Bundesligist hatte fast keine anderen Antworten, und er wurde dafür vom belgischen Schiedsrichter Paul Allaerts unverständlicherweise geschützt.
Rossi brauchte nur sieben Minuten
Nein, die Bremer zeigten lange Zeit nichts, was ein Bundesligist seines Ranges zeigen muss. Keine Kraft, kein Speed, keine Qualität. Borowski hatte seinen Distanzschuss, den Zuberbühler über die Latte lenkte ( 26.). Klasnic verschenkte die zweite und beste Möglichkeit allein stehend vor dem Basler Goalie ( 39.). Sein Törchen nahm Basel in die zweite Halbzeit mit u2013 und sein Konzept. Die Offensive forcierte es weiter, auch wenn er nun verletzungsbedingt ohne Chipperfield auskommen musste und Rossi deshalb stürmte. Sieben Minuten benötigte der Argentinier, um den Ball zum 2: 0 ins Tor zu setzen. Erneut Petric hatte ihn wunderbar freigespielt.
Basel hatte die beiden Tore pro Halbzeit, die es sich gewünscht hatte. Es bezahlte dafür mit der Müdigkeit, das Bremen den Anschlusstreffer ermöglichte. Die Ausgangslage ist schön genug, weil sie für das Rückspiel Mittwoch in 13 Tagen alle Türen offen stehen lässt. Aber sie hätte schöner sein können. Das stört Trainer Gross nicht zu sehr. Er sagt: « Es war ein erfreulicher Abend für uns. Bremen muss uns im Rückspiel erst besiegen. »
Basel - Werder Bremen 2: 1 ( 1: 0)
St.- Jakob- Park. u2013 28 101 Zuschauer. u2013 SR: Allaerts ( Be). u2013 Tore: 27. Degen 1: 0. 52. Rossi 2: 0. 73. Klose 2: 1.
Basel: Zuberbühler; Zanni, Quennoz, Smiljanic, Kléber; Degen, Ba, Chipperfield ( 46. Rossi); Delgado ( 65. Ergic); Petric, Sterjovski ( 71. Baykal).
Werder Bremen: Reinke; Davala ( 65. Owomoyela), Pasanen, Naldo, Van Damme ( 46. Schulz); Frings, Vranjes, Borowski; Micoud; Klose, Klasnic.
Bemerkungen: FCB ohne Yakin, Carignano und Berner ( verletzt), Bremen ohne Baumann ( verletzt). Verwarnungen: 22. Van Damme ( Foul), 62. Davala ( Foul). u2013 Chipperfield in der Pause mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt.
TA