So ein Gerichtsfall ist wirklich schon eine brutale Strafe - hat ihn auch mehrere Millionen gekostet. Bin trotzdem froh, dass er unschuldig gesprochen wurde. In einem Gefaengniss waere er ganz einfach nicht zu recht gekommen. Darf zwar nicht der alleinige Faktor sein, aber bei einer schon duerftigen Beweislage...
Jetzt MUSS aber diese "Lügen"-Familie angeklagt werden!!!!!!
Wegen was? Nur weil die Schuld nicht erwiesen ist, kann man die "Opfer" nicht einfach der Luege bezichtigen und anklagen. Ansonsten wuerde sich niemand mehr getrauen ein Verbrechen zu melden, wenn man meinte es waere nicht eindeutig beweisbar.
wusste ich nicht, interessant. Ich finde es einfach bedenklich wenn Laien Urteile von solcher Tragweite fällen können bzw müssen (ist das tatsächlich noch so, dass man dazu gezwungen werden kann, Geschworener zu spielen?)
Es ist tatsaechlich so, dass man dazu gezwungen wird. Wobei jemand der nicht da sein will auch raus kommen kann...
"Kennen Sie Michael Jackson? Ja.
Haben sie eine Meinung von Michael Jackson? Ich bin sein groesster Fan/Ich finde es ein Verbrechen gegen Gott was er mit seinem Koerper gemacht hat. => und Tschuess"
Man bedenke: Die Verteidigung und die Staatsanwaltschaft duerfen Geschworene ohne Begruendung ablehnen, solange dies nicht auf Grund ihrer Rasse geschieht. Jury Profiling ist ein Service von Agenturen, die auf Grund der Lebenslaeufe und Erfahrungen von den moeglichen Geschworenen die best moegliche Jury zusammenstellen. Kann sich aber nur die Verteidigung leisten
Ich bin der Meinung, du brauchst kein Jus Studium um die Fakten zu betrachten und ueber Schuld oder Unschuld zu entscheiden. Warum auch, die Gesetze selbst musst du nicht kennen (das Strafmass wird dir mitgegeben) um darueber entscheiden zu koennen.
Für was ist da eigentlich ein Richter dabei? Nur um die Einsprüche der Anwälte/Staatsanwälte anzunehmen oder abzulehnen und die Geschworenen zu bitten die nicht stattgegebenen Aussagen nicht zu beachten (was ja eigentlich sinnlos ist, da man diese trotzdem aufnimmt)?
Wie schon erwaehnt koennte der Richter theoretisch das Urteil zuruecksenden, kommt aber meines Wissens praktisch nie vor. [edit: frueh am Morgen - er kann es unter gewissen Umstaenden zuruecksenden, nicht aber nur weil er nicht der gleichen Meinung ist. Z.B. bei einer "hung jury" ermahnt er sie weiters zu diskutieren, und weist das "Urteil" zurueck]
Ansonsten kuemmert er sich um alle technischen Fragen:
Er stellt Haft- und Durchsuchungsbefehle aus, entscheidet welche Beweise vor Gericht zulaessig sind und entscheidet ueber Einsprueche.
Wenn der Richter sagt, die Jury solle etwas nicht beachten, ist das eher eine Formalitaet. Klar ist, dass diese das natuerlich nicht einfach vergessen. Der Anwalt muss dann aber etwas mehr aufpassen was er denn nun fragt.
Die meisten Einsprueche kommen aber bevor der Zeuge die Chance hatte zu antworten, somit hat der Entscheid des Richters schon einen Einfluss.
Nebenbei: Der Angeklagte hat die Moeglichkeit seinen Fall nur vom Richter entscheiden zu lassen. Sehe nicht unbedingt ein, warum man das machen wuerde, aber man hat die Moeglichkeit.
Bei den Geschworenen muss nur einer auf Stur sein und auf unschuldig beharren und man kommt frei. Wenn auch nicht mit einem Freispruch, sondern mit einer "hung jury" (aufgehaengten Jury) - aber das kann einem ja egal sein

(Die Staatsanwaltschaft hat dann aber die Moeglichkeit den Fall erneut vor Gericht zu ziehen)