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Verfasst: 03.06.2005, 10:06
von AVATAR
Gevatter Rhein hat geschrieben:Denkfehler. Die Datenbank verfügt auch über Fingerabdrücke. Sprich, Wer in Land A erfasst und abgelehnt ist, kann nicht einfach über die Grenze , Pass wegwerfen und dann mit anderem Namen nochmal probieren. Ausser er hackt sich die Hände ab.
aber nicht die datenbank die dem bürger bekannt gegeben wurde das sogenannte SIS ( Schengen Informations System) sonder nur in der seit dem 15. Januar 2003 in kraft stehenden datenbank Eurodac und auch nur wenn dieser in einem anderen land einen asylantrag gestellt hat sonst nicht. ;)

Verfasst: 03.06.2005, 16:09
von Baron Zwingstein
Gevatter Rhein hat geschrieben:Bild

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So wie die Lüt do gäll... "selbständig denkfähig" ...
Lieber selbst eine Meinung bilden, als sich von irgendwelchen Zeitungen à la Blick, BAZ, le monde und was es sonst noch gibt beeinflussen zu lassen. Und wer ohne Misstrauen auf die Äusserungen von Politikern etwas gibt und diesen folgt dürfte sich wohl kaum damit rühmen, in diesen Fragen selbständig zu denken...


Und wegen Eurer Paranoia kann Euch sicher ein Psychologe helfen...wird schon wieder... :(

Verfasst: 03.06.2005, 16:47
von Celtic Basel
@ Braunes Pack: verreised doch aendligg emool uss daem Forum, ir sind numme do piinlig.

Verfasst: 03.06.2005, 17:53
von PastaBasta!
Celtic Basel hat geschrieben:@ Braunes Pack: verreised doch aendligg emool uss daem Forum, ir sind numme do piinlig.
nach deiner logik gehört demnach jeder Schengen/Dublin gegner zum sogenannten braunen pack?

arme siech!

Verfasst: 05.06.2005, 00:28
von Silent Bob
Frank A. Meyer
Angst vor dem Frieden

Hans-Rudolf Merz freut sich über das Nein der Franzosen zur Europäischen Verfassung. Er verspricht sich vom Scheitern des europäischen Projekts Vorteile für die Schweiz.

Hans-Rudolf Merz hat seine Freude unverblümt kundgetan. Schadenfreude ist die schönste Freude. Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.

Hätte der Appenzeller Bundesrat schweigen müssen aus diplomatischer Höflichkeit? Reden ist nur Silber. Doch diesmal ist es Gold: weil überaus erhellend.

Der Finanzminister hat der Schweiz aus der Seele gesprochen. Und was erblicken wir in dieser Seele? Wir erblicken die seit Jahrzehnten genährte Hoffnung, das Zusammenwachsen Europas werde endlich gestoppt u2013 zum Wohle der Schweiz.

Wir hofften, als Margaret Thatcher gegen Brüssel polemisierte; wir hofften, als Dänemark den Maastricht-Vertrag ablehnte; wir hofften, als der Euro nicht vom Fleck kam; wir hofften, als der Nizza-Vertrag auf Widerstand stiess.

Wo immer und wann immer die Europäische Union Probleme hatte, stets hoffte die Schweiz auf Vorteile: Eine geschwächte EU könnte sich der Schweiz geneigter zeigen, wäre Rechtfertigung des Alleingangs.

Woher diese ewige Hoffnung? Sie hat ihren Ursprung im grössten Erfolg, den die Schweiz je verzeichnen konnte: in der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Nachkriegs-Prosperität bis 1989.

Es war die Zeit des Kalten Krieges: ein unablässiger politischer Sturm, Stellvertreterkriege von Satelliten der Supermächte USA und Sowjetunion rund um den Globus, unser Land mittendrin, aber absolut windstill u2013 das Auge des Taifuns.

In die Schweiz floss das Geld der unsicheren Welt; in die Schweiz übersiedelten verängstigte reiche Rentner; in der Schweiz verhandelten politische Feinde über Krieg und Frieden.

Die Schweiz war das attraktivste Angebot an die atomar bedrohten Völker und Nationen. Und so wurde eine schlimme Zeit für die Welt zur glücklichen Zeit für das kleine, neutrale Land im Herzen Europas u2013 die Schweiz als beneidetes und
bewundertes Friedensland.

Nun hat sich der Taifun gelegt. Das Auge des Taifuns gibt es nicht mehr. Die Schweiz hat ihre wunderbare Rolle verloren. Die Europäische Union ist das grösste Friedensprojekt der Geschichte.

Wie aber lebt es sich als friedliebendes Land so plötzlich mitten im Frieden u2013 vom Ural bis an den Atlantik? Ein Kontinent, der Konflikte friedlich löst, der zur Gemeinschaft zusammenwächst, verliert das Interesse am Friedenshort in den Alpen. Noch vor 15 Jahren war die Schweiz eine Fluchtburg; heute steht sie nur noch abseits.

Mit seiner aufseufzenden Freude über das Nein der Franzosen zur EU-Verfassung verrät Hans-Rudolf Merz die Angst der Schweiz vor einem Europa, das mehr ist als nur ein lukrativer Wirtschaftsraum: «Die europäische Integration, die über die Wirtschaft und Sicherheit hinausgeht, stösst an ihre Grenzen», frohlockt er.

Bedroht das europäische Projekt für Freiheit und Frieden, bedroht eine politisch und kulturell kraftvolle Europäische Union die Schweiz? Die Angst von Bundesrat Merz ist die Angst vor sinnentleertem Aussenseitertum neben einem Europa, das in der Welt mit einer Stimme spricht.

Doch nach dem Nein der Franzosen zur EU-Verfassung gibt es endlich wieder Hoffnung auf Konflikte bei unseren Nachbarn, auf das Scheitern des Projekts Europa u2013 Hoffnung auf Rang und Rolle für die Schweiz.

Auch das kleine Holland sagte Nein zur Verfassung der Europäischen Union. So lasset uns denn glücklich sein! Nur: Ist ein gutes Glück, was auf das Unglück des Nächsten baut?

Quelle: Achtung jetzt kommts... http://www.blick.ch
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Da hat sich der Herr Meyer richtig gute Gedanken zu diesem Thema gemacht. War überrascht, dass ich solch einen Text bei Blick-Online finde.

Verfasst: 05.06.2005, 13:13
von moulegou
Baron Zwingstein hat geschrieben:Lieber selbst eine Meinung bilden, als sich von irgendwelchen Zeitungen à la Blick, BAZ, le monde und was es sonst noch gibt beeinflussen zu lassen. Und wer ohne Misstrauen auf die Äusserungen von Politikern etwas gibt und diesen folgt dürfte sich wohl kaum damit rühmen, in diesen Fragen selbständig zu denken...
(
Klar, Zeitungen und die Aussagen von Politikern sind für die Meinungsbildung überflüssig. Soll lieber Jeder für sich die ganzen Vertragstexte lesen und auf ihre juristischen Implikationen und Auswirkungen hin analysieren. Und weil man auch den offiziellen Statistiken nicht trauen kann, soll Jeder selbst an die Grenze stehen und den Polizisten im Innern nachstellen, um Verhaftungszahlen empirisch zu erfassen.

Lügen verbreiten sowohl die Vertreter der Befürworter als auch Jene der Gegner. Dass die Gegner dabei wesentlich plumper vorgehen, mindert ihre Erfolgschancen erfahrungsgemäss nicht. Ob man die Verträge für gut oder schlecht haltet, ist sowieso eine Bauchentscheidung. Wer gewohnt ist, auf Veränderungen in der eigenen Umwelt proaktiv zur reagieren und sich bei der Suche nach Lösungsansätzen nicht gedanklich einschränken lässt, dem werden die Vorzüge von Schengen/Dublin wohl einleuchten. Wer sich jedoch immer nur an Bestehendes klammert und Angst vor dem Verlust von Besitzständen hat, der wird heute sicherlich "Nein" stimmen.

Wir Schweizer sind es gewohnt, uns in einem flexibleren und fordernderen Arbeitsmarkt zu bewegen als die Deutschen oder die neinsagenden Fünfundreissigstundenfranzmänner und über die Nachteile des Isolationismus haben wir in den letzten zwölf Jahren im Gegensatz zu den Galliern auch etwas lernen dürfen. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass heute ein grosser Tag für unser Land sein wird.

Verfasst: 05.06.2005, 13:28
von Gevatter Rhein
Baron Zwingstein hat geschrieben:Lieber selbst eine Meinung bilden, als sich von irgendwelchen Zeitungen à la Blick, BAZ, le monde und was es sonst noch gibt beeinflussen zu lassen. Und wer ohne Misstrauen auf die Äusserungen von Politikern etwas gibt und diesen folgt dürfte sich wohl kaum damit rühmen, in diesen Fragen selbständig zu denken...


Und wegen Eurer Paranoia kann Euch sicher ein Psychologe helfen...wird schon wieder... :(
Sich selbst eine Meinung bilden aka Leuten glauben, die es nötig haben, Zahlen zu vertauschen, Lügen zu verbreiten und mit Nazioptik Propaganda zu machen. Schorächt Albrächt. In der Wahl der Waffen erkennt man seinen Gegner und seine Absichten. Und wer dermassen tief in die Dreckskiste greifen muss, der hat schlicht und einfach keine vernünftigen Alternativen, Punkt.

Verfasst: 05.06.2005, 17:57
von moulegou
Ach ja, noch zum Nein der Holländer; Die haben seit längerem nur noch die falschen Antworten. Zuerst wollten sie dem Islamismus mit Flowerpower begegnen und nachdem das nicht geklappt hat, verweigern sie als Reaktion darauf der EU die Verfassung, welche dem europäischen Staatenbund eine bessere demokratische Legitimation gegeben und ihn somit unter anderem auch als Machtfaktor zur Durchsetzung unserer rechtsstaatlich-demokratischen Werte gestärkt hätte.