Lazarov hat geschrieben:Ja, das ginge. Allerdings möchte ich vom admin noch nicht gesperrt werden.
Lass ich so einfach mal stehen.
Der fettgedruckte teil ist einfach zum schreien. Sag mal, wen willst du hier veräppeln? Was hat der klimawandel mit dem rauchen zu tun? Was soll diese verallgemeinerung und diskreditierung?
http://www.theguardian.com/environment/ ... cs-science
Today's campaigners against action on climate change are in many cases backed by the same lobbies, individuals, and organisations that sided with the tobacco industry to discredit the science linking smoking and lung cancer. Later, they fought the scientific evidence that sulphur oxides from coal-fired power plants were causing "acid rain." Then, when it was discovered that certain chemicals called chlorofluorocarbons (CFCs) were causing the depletion of ozone in the atmosphere, the same groups launched a nasty campaign to discredit that science, too.
Later still, the group defended the tobacco giants against charges that second-hand smoke causes cancer and other diseases. And then, starting mainly in the 1980s, this same group took on the battle against climate change.
Immer die gleiche Masche: man schuert "Zweifel," finanziert grassroots Opposition, und versucht, so lange wie moeglich zu verzoegern. Hat mit dem Rauchen auch sehr lange funktioniert (siehe Fuemoir in Basel), obwohl auch die Folgen von 2nd hand smoke schon lange nachgewiesen sind. Habe das in der Schweiz auch in meinem eigenen Umfeld erlebt: da wollten einige (auch heute noch) nicht glauben, dass Rauchen Krebs verursacht. "Das hat man einfach, oder eben nicht. X hat ja auch 70 Jahre jeden Tag ein Paeckchen Zigaretten geraucht und lebt heute noch." Selbst das Ozonloch war lange kontrovers... da hat die internationale Gemeinschaft immerhin relativ schnell gehandelt.
Nicht anders die Masche der Impf- und Evolutions-"Kritiker," die auch wieder Aufschwung haben. Alles eine Verschwoerung der Pharmabranche und Gottlosen, respektive.
Oder anfangs hiess es stets "klimaERWÄRMUNG". Jahre später, als man auch kühlere temperaturen gemessen hat, wechselte man dann plötzlich auf "klimaWANDEL".
Ganz einfach: die Erde erwaermt sich global im Durchschnitt, was nicht bedeutet, dass es ueberall waermer wird. Daher ist Klimawandel einfach eine genauere Beschreibung. Genau gleich, wie ein Schneesturm kein Argument gegen den Klimawandel ist: erstens ist das eine Wettererscheinung (und Wetter ist nicht gleich Klima) und zweitens zeigen Modelle viel mehr
extreme Wetterevents. Also mehr Duerren und mehr Schneestuerme. Man kann's ja wie die Leute in Texas machen, die nicht an den Klimawandel "glauben" und der Bundesstaat
3 offizielle Gebetstage fuer Regen erklaerte.
“Now, therefore, I, Rick Perry, Governor of Texas, under the authority vested in me by the Constitution and Statutes of the State of Texas, do hereby proclaim the three-day period from Friday, April 22, 2011, to Sunday, April 24, 2011, as Days of Prayer for Rain in the State of Texas.”
Hat leider nicht geklappt. Die Duerre ist natuerlich nicht nur dem Klimawandel zuzuschreiben. Aber hoehere Temperaturen bedeuten, dass das Wasser schneller verdunstet. Und statt grossen Seen und Reservoirs hatten sie einfach Wuestensand.
Kalifornien hat noch
genuegend Wasserreserven fuer ein Jahr. Im Moment regeln sie den Wasserverbrauch via Gesetz, was aber nicht viel bringt -- und einen besseren Plan als "beten" haben sie auch nicht.
Pikant: den klimawandel gibt es seit abertausenden von jahren, was den schluss nahe legt, dass es natürliche ursachen für klimaveränderungen gibt (erdbahn um die sonne und neigung der erdachse, sonne, kontinentaldrift, vulkanismus, etc.).
Natuerlich ist nicht 100% des Klimawandels vom Menschen verursacht. Aber die schnellen Veraenderungen der letzten Jahre sind ziemlich drastisch und es ist ja nicht so, als ob man die Wirkung eines Treibhausgases (CO2, aber auch Methan und andere Gase) nicht kennen wuerde.
Inwiefern das klima seit der industrialisierung vom menschen verändert wird, kann dir niemand genau sagen. Wenn man aber nun anfängt politik und policies gestützt auf falsche propheten zu machen (siehe oben), die vor allem den einfachen bürger (und die emerging markets) tangieren und ausnehmen, dann läuft definitiv etwas falsch.
Ungewissheit, die es immer gibt, bedeutet aber nicht, dass man nicht handeln soll. Im Gegenteil: wenn die Folgen ungewiss sind, bedeutet dies, dass die Obergrenze der tolerierbaren Erwaermung mit genau gleicher Wahrscheinlichkeit zu tief sind, wie sie auch zu hoch sein koennen. Es gibt heute bereits hunderttausende von Klimafluechtlingen, die auf Grund von Ernteausfaellen auf der Flucht sind. Wenn man nun in Groenland Getreide anpflanzen kann, hilft das denen reichlich wenig.
Ich denke das grosse Problem bei der Kommunikation der Wissenschaft war, dass man dies als Problem unserer Grosskinder bezeichnete. Die Menschheit wird wegen dem Klimawandel nicht aussterben, aber die Folgen sehen wir bereits heute. Fuer Europa bedeutet dies sehr viel mehr Fluechtlinge, mehr Hitzetote (trifft gerade die Alten - aber kann man mit air condition loesen, wenn auch mit viel mehr Energieverbrauch), hoehere Lebensmittelpreise (in der Schweiz kein Problem, da wir Geld haben), mehr Ueberschwemmungen, und hoehere Kosten fuer Firmen in gewissen Sektoren (z.B. Swiss Re).
Die Kosten, dies zu verhindern, waeren wesentlich geringer gewesen, haette man frueh angefangen. Jetzt ist es halt wie bei allem, das man auf die lange Bank schiebt: zu spaet. Das finde ich das wirklich erschreckende am ganzen: die wenigsten Wissenschaftler glauben heute noch, dass man unter dem tolerierbaren Grenzwert bleiben koennte. Google hat vor ein paar Jahren ihr ganzes Budget fuer erneuerbare Energien umverteilt, weil ihre Modelle zeigten, dass die Folgen auch im bestmoeglichen Fall nicht verhindert werden koennen. Sollte einem mindestens etwas zu denken geben...
Aber es lebt sich einfacher, wenn alles nur eine grosse Verschwoerung ist. Ueberschwemmungen hat es immer schon gegeben; Fluechtlinge auch.