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Verfasst: 06.05.2011, 08:56
von Rankhof
Bitte unterscheiden:
Das Abbrennen von Pyros ist strafrechtlich verboten.
Das Transportieren von Pyros, einschliesslich in ein Stadion, ist ein Verstoss gegen die Stadionordnung und damit nur zivilrechtlich verboten, nicht aber (per se) strafrechtlich.
Nun der Knackpunkt: Das versuchte Abbrennen von Pyros ist ebenfalls strafrechtlich verboten. Und die Frage ist nun einfach, wo der Versuch beginnt, also eben der "point-of-no-return", der Punkt, an dem man nicht mehr freiwillig davon ablässt. Ob das bereits vor dem Stadion ist, nach Passieren der Eintrittskontrolle (und damit Hinnahme eines Verstosses gegen die Stadionordnung), Hervorkramen der Pyros aus der Unterhose oder gleichzeitige Behändigung von Pyro und Feuerzeug, das ist eben die grosse Frage, ist Interpretation.
@blutengel: Moll, der point-of-no-return ist der geltende Unterscheidungspunkt zwischen (meist) strafloser Vorbereitungshandlung und strafbarem Versuch. Das ist unbestrittene Rechtsprechung und Lehre. Die Frage ist: WO ist dieser Punkt?
Verfasst: 06.05.2011, 08:59
von Delgado
Blutengel hat geschrieben:
Wenn sich eine überlegt Pyro ins Stadion mit ine z schmuggle isches nonig Strofbar. Aber e Person mit FCB Utensilie wo genau am Tag vom Spiel FCSG gege dr FCB in dr nöchi vom Stadion in St.Galle umeschlicht und Pyro im/am Sack het isch minere Meinig noch scho bim Versuech aglangt.
Und was ist, wenn er nur auf dem Weg in den Angel-Urlaub noch im Fish-Shop seine Notfackeln kaufen ging, die er unbedingt mitnehmen muss, und zuerst noch das Fussballspiel anschauen will.
Konstruieren von Theorien macht spass.

Verfasst: 06.05.2011, 11:55
von Blutengel
Rankhof hat geschrieben:
@blutengel: Moll, der point-of-no-return ist der geltende Unterscheidungspunkt zwischen (meist) strafloser Vorbereitungshandlung und strafbarem Versuch. Das ist unbestrittene Rechtsprechung und Lehre. Die Frage ist: WO ist dieser Punkt?
Mhh, dass sage ich ja oder? Siehe Punkt betreffend Waffe in der Bank.
Blutengel hat geschrieben:Nach dinere Logik isch e versuech jo erscht Strofbar, wenn dr point-of-no-return" überschritte isch. Und nur will eine inere Bank e Waffe im Sack het isch dä nonig überschritte*. Dä isch erscht überschritte, wenn er d Waffe füre nimmt und öbre bedroht. Er ka den die ganzi Sache no immer abbräche und abhaue.
Delgado hat geschrieben:Und was ist, wenn er nur auf dem Weg in den Angel-Urlaub noch im Fish-Shop seine Notfackeln kaufen ging, die er unbedingt mitnehmen muss, und zuerst noch das Fussballspiel anschauen will.
Konstruieren von Theorien macht spass.
Du meinst wie bei den Werbespots betreffend Batterieentsorgung?

Verfasst: 06.05.2011, 15:19
von The Bacras
Blutengel hat geschrieben:Also minere Meinig noch hinkt dä Verglich mit dr Pischtole und dr Bank überhaupt nit.
Nach dinere Logik isch e versuech jo erscht Strofbar, wenn dr point-of-no-return" überschritte isch. Und nur will eine inere Bank e Waffe im Sack het isch dä nonig überschritte*. Dä isch erscht überschritte, wenn er d Waffe füre nimmt und öbre bedroht. Er ka den die ganzi Sache no immer abbräche und abhaue.
*Es git lüt wo e Tragbewilligung für so e Ding hän
Kunnt natürlig no ufd Absicht drufa, aber bim Raub isch bereits d Vorbereitigshandlig stofbar (sig das scho s Bsorge vo Sprängstoff/Waffe und s Usarbeite vo Plän).
Sunsch aber isch d Vorbereitig grundsätzlich stroflos (ussr bi gwisse delikt, unter die s Pyrozünde miner Meinig noch nit falle duet).
Wie dr Rankhof guet gseit het, kunnts jetz drufa, obs vorem Stadion umelaufe Vorbereitig odr Vrsuech isch.
Noch dr bundesgerichtliche Rächtsprächig (bezüglich dr bejohig vo Versuch) ischs schlicht kai Versuech. Egal wie mä zu Pyros stoht und wie klar s isch, was die Beteiligte mit dene Pyros hän welle mache. Kasch doch nid jede potenziell Gföhrlige und muetmassliche Stoftäter verhafte.
Das isch weder mit dr Rächtsglichheit no mitm Willkürverbot veriibar (wie dr gsamti Iisatz dert z St. Galle...).
Ha hitte grad e Strofrächtsprofässer vo dr Uni Basel bezüglich däm Urteil umd Meinig gfrogt. Er meint au, es sig e Fählentscheid. Aber bi Fuessballfans macht das jo nüd
