tango hat geschrieben:Limiten die in ein paar Jahren, dank intensiver Forschung, so eben nicht mehr gegeben sind. Also hoffe ich doch. Wenn ich ins Auge fasse, mit welchem rasanten Tempo sich die KI in den letzten 5 Jahren entwickelt hat, stimmt mich das diesbezüglich sehr zuversichlich.
Ist ein wirklich spannendes und sehr weites Feld. Aber ich habe den Eindruck, dass du zu viel da rein interpretierst. Die Limiten sind struktureller Natur. Da werden weder Rechenleistung noch geänderte Programmierungsansätze etwas daran ändern können. Eine KI kann keine Problem erkennen, nur lösen. Diese müssen als solche definiert werden und der KI
gefüttert werden. Die hohe Kunst ist nun, bei der Definition der Aufgabenstellung die
richtigen Dinge berücksichtigt zu haben, damit die Lösung der KI auch zufriedenstellend ist. Es muss also
alles vorhergesehen worden sein, damit
nichts Unvorhergesehenes zu einer
falschen Lösung führt. Entweder ist die Problemstellung extrem eingeschränkt, dann reichen auch wenige Parameter und die Lösung ist abgesehen von der verarbeiteten Datenmenge nicht
intelligent oder die Problemstellung ist offen, was zu einer
intelligenten Lösung führen sollte, aber an der schieren Unmenge der dafür benötigten Parameter und dem rasanten Anstieg an Rechenleistung und Speichervolumen führt, weil die Komplexität wahrscheinlich hyperexponentiell ansteigen würde. Das ist die strukturelle Limite. Daran wird kein Entwicklungstempo etwas ändern können. Quantencomputer sind bisher das einzige, dem ich eine Erweiterung dieser limitierenden Struktur zutrauen würde, weil diese mit Möglichkeiten operieren, statt mit binären Tatsachen. In Kombination dieser beiden Ansätze traue ich einer Maschine einiges zu. Aber ob ein dem Mensch ebenbürtiges System überhaupt konstruierbar sein wird und ob sich der dafür benötigte Energieaufwand rechtfertigen lässt, weiss ich nicht. Mit der herkömmlichen KI auf den bisherigen Computern glaube ich das jedenfalls nicht.
tango hat geschrieben:Die von KI gesteuerten Autos sind ja aktuell ein heisses Thema. Diverse Tests mit Prototypen laufen ja bereits. Man vertraut dieser KI so ja sogar Menschenleben an. Da ist KI bereits Entscheigungsträger.
Die Entscheidung, wohin dich das Auto bringen soll, triffst du. Daraus entsteht eine klar definierte Aufgabe, deren relevanten Parameter sich einigermassen gut eingrenzen lassen. Und so lange nichts Unvorhergesehenes eintrifft, kann eine KI dieses Problem lösen. Wie würde so ein Auto beispielsweise auf eine morsche und marode Brücke reagieren können? Die Antwort lautet gar nicht, weil die Beschaffenheit einer Brücke bisher kein Teil der zu berücksichtigen Faktoren war. Erst wenn die gesamte Komplexität der Welt Eingang in die Berechnungen findet, könnte eine KI auf alles adäquat reagieren und aus meiner Sicht vernünftige Entscheidungen treffen. Aber wahrscheinlich definieren wir Entscheidungsträger anders.
tango hat geschrieben:Es ist schon länger ein sehr hilfreiches Tool. Medikamente zur Behandlung von zb. HIV konnten dank KI bereits massiv verbessert werden. Sie wirken markant effizienter, als alle anderen zuvor gegebenen. Und ja sie sind inzwischen weltweit zugelassen.
Das habe ich nie bestritten. Ich schätze die Möglichkeiten, die KI bietet. Ich überschätze sie nur nicht.
tango hat geschrieben:Es soll aktuell sogar ein Video-game (der Name ist mir gerade entfallen - lässt sich aber bestimmt googeln) geben, das mögliche sehr hilfreiche, aus den unzähligen Simulationen resultierende Daten, sammelt, welche der Forschung (Covid 19) zur Verfügung gestellt werden. Die Forschenden lechzen so quasi danach. Und das wird seinen guten Grund haben.
Angeblich soll auch schon ein Vorfall bei World of Warcraft wertvolle Informationen für Forscher bei der Verbreitung von Pandemien gebracht haben …*und? Ja. Mehr Daten helfen zum Verständnis. Aber des sind die Forscher, die danach lechzen. Das hat nichts mit KI zu tun, auch wenn vielleicht eine zur Auswertung hinzugezogen wird. Die Schlüsse ziehen die Forscher. Warum du mit diesem Beispiel gekommen bist, weiss ich nicht. Ich habe nicht prinzipiell etwas gegen Computer, Games, Programme, Virtualität oder KI. Ich sehe in diesem Weg einfach kein Wundermittel gegen alles, weil er nur einen Teil abdeckt.
tango hat geschrieben:Da sind wir uns absolut einig. KI verfügt eben nicht über einen, immer mal wieder fatalen Verdrängungsmechanismus.
Du willst die Möglichkeit zu verdrängen beibehalten und gehst davon aus, dass dir eine KI die daraus entstehenden Probleme abnehmen wird, während du gleichzeitig weiterhin verdrängen willst, dass eine KI eben nicht alle Probleme lösen kann? Scheint mir in Richtung Paradoxon zu gehen. Aber jedem das Seine. Ein KI simuliert die Funktionsweise unserer linken Gehirnhälfte. Um aber echte
Intelligenz zu entwickeln, braucht es auch die Funktionsweise der rechten Gehirnhälfte. KI verdrängt also nichts, weil sie bereits von vornherein auf Funktionsweisen verzichtet und nur davon ausgehen kann, was man ihr füttert. Erhält man so ein vollständigeres Bild? Wäre es nicht fataler, diese Unzulänglichkeit zu verdrängen? Aber ich schweife zu sehr vom Thema des Threads ab und lasse den KI Exkurs nun bleiben.
tango hat geschrieben:Nein ich meine schon das Original (1983 in schwarz weiss). Hatte damals in USA und Kanade betr. den Einnahmezahlen innert 5 Tage für Furore gesorgt. Du sprichst von der Neuverfilmung in Farbe.
Ich gehe auch von einem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1983 aus. Der Programm hiess tatsächlich Joshua. NORAD war die Einrichtung, in welcher der Computer stand. Konnte weder auf Wikipedia noch IMDB einen Schwarz-Weiss Film WarGames aus dem gleichen Jahr finden. Aber inhaltlich scheint es doch der gleiche zu sein, gab es den Film evtl. in zwei Ausführungen?
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https://youtu.be/HxjjK8QXA9c[/video]
Das wichtigste Zitat des Filmes: «A strange game. The only winning move is not to play.»
Auch auf diese Lösung kann eine KI nur kommen, wenn die Parameter so definiert wurden, dass es möglich wäre.
