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Verfasst: 23.02.2015, 12:13
von Delgado
Bierathlet hat geschrieben:FCL entzieht Fotograf die Akkreditierung

http://www.20min.ch/schweiz/zentralschweiz/story/18592193

Der Überbringer der schlechten Nachricht wird bestraft...
Die wohl mit Abstand behindertste Reaktion ever.

Verfasst: 23.02.2015, 13:46
von dasto
Bierathlet hat geschrieben:FCL entzieht Fotograf die Akkreditierung
Der Überbringer der schlechten Nachricht wird bestraft...
Komplett bescheuert. Ganz unter dem Motto "Weshalb veröffentlichst du diese Fotos? Solche Sachen gehören totgeschwiegen" :confused: :rolleyes:

Verfasst: 23.02.2015, 14:15
von Konter
Aus dem Watson-Artikel:
Dass dieses Bild fünf Tage später einen solchen Wirbel veranstalten würde, hat der FCL-Fan-Fotograf nicht geahnt, als er es während des Auswärtsspiels des Fussballclubs gegen St.Gallen auf seine Website fan-fotos.ch hoch lud.
Es verwundert ihn also wirklich, dass die Veröffentlichung eines Fotos (gegen die prinzipiell nichts spricht) in der ein als Jude verkleideter St.Galler von einer Horde FCL Fans verfolgt wird, öffentlich kontrovers diskutiert wird und für Aufregung sorgt? Kann mir schon vorstellen, dass es vielleicht in der Situation eher harmlos gewirkt hat, aber spätestens beim Hochladen des Fotos auf seine Website, hätte ihm doch die Brisanz des Bildes auffallen müssen.

Verfasst: 23.02.2015, 14:40
von Bierathlet
Konter hat geschrieben:Aus dem Watson-Artikel:


Es verwundert ihn also wirklich, dass die Veröffentlichung eines Fotos (gegen die prinzipiell nichts spricht) in der ein als Jude verkleideter St.Galler von einer Horde FCL Fans verfolgt wird, öffentlich kontrovers diskutiert wird und für Aufregung sorgt? Kann mir schon vorstellen, dass es vielleicht in der Situation eher harmlos gewirkt hat, aber spätestens beim Hochladen des Fotos auf seine Website, hätte ihm doch die Brisanz des Bildes auffallen müssen.
Im Endeffekt hat er nur das gemacht, was er jedes Spiel macht: Die Fans vor und im Stadion fotografieren. Dass dieses Mal ein brisantes Foto darunter war und der FCL ihm daraus einen Strick dreht, finde ich unfair. Die Aktion wäre ja so oder so passiert, egal ob der Fotograf Fotos schiesst oder nicht.

Verfasst: 23.02.2015, 15:43
von Konter
Bierathlet hat geschrieben:Im Endeffekt hat er nur das gemacht, was er jedes Spiel macht: Die Fans vor und im Stadion fotografieren. Dass dieses Mal ein brisantes Foto darunter war und der FCL ihm daraus einen Strick dreht, finde ich unfair. Die Aktion wäre ja so oder so passiert, egal ob der Fotograf Fotos schiesst oder nicht.
Damit man mich nicht falsch versteht. Ich heisse das Vorgehen seitens des Vereins in keinster Weise gut. Und auch dass der Fotograf das Foto hochgeladen, macht ihn sicherlich nicht zum Mittäter. Ich hätte einfach vermutlich anders gehandelt als Fotograf. Das Foto hätte ich wohl, wenn ich es so gesehen hätte, nicht hochgeladen, da es doch sehr rassistisch aussieht und ein gefundenes Fressen für die Boulevardmedien ist.
Aber es ist natürlich immer einfach im Nachhinein schlau zu reden, was man hätte anders machen können, erst recht in einem Online-Forum ;) .

Verfasst: 23.02.2015, 17:07
von san gallo
Was für ne dämliche regelung mit den gelben karten...


Die am letzten Samstag abgebrochene Begegnung der 21. Runde der Raiffeisen Super League zwischen dem FC Sion und dem FC St. Gallen wird von der Swiss Football League (SFL) im Verlauf dieser Woche neu angesetzt. Das Spiel wird gemäss Reglement und der gängigen Praxis der SFL folgend komplett über 90 Minuten wiederholt.

Verwarnungen kommen in die Wertung
Bezüglich der im Schiedsrichterrapport gemeldeten Verwarnungen ist festzuhalten, dass diese bestehen bleiben, wenn das fragliche Spiel wiederholt wird (Art. 11, Abs. 3 Rechtspflegeordnung des SFV). Somit kommen die vom Schiedsrichter ausgesprochenen Gelben Karten gegen die Spieler Lacroix (Sion), Janjatovic, Mutsch, Tafer und Facchinetti in die Wertung. Da es sich bei Lacroix um die vierte Verwarnung der laufenden Saison handelt, ist der Sion-Spieler am kommenden Mittwoch im Nachtragsspiel gegen den FC Vaduz gesperrt.

Verfasst: 23.02.2015, 17:30
von Bierathlet
Konter hat geschrieben:Damit man mich nicht falsch versteht. Ich heisse das Vorgehen seitens des Vereins in keinster Weise gut. Und auch dass der Fotograf das Foto hochgeladen, macht ihn sicherlich nicht zum Mittäter. Ich hätte einfach vermutlich anders gehandelt als Fotograf. Das Foto hätte ich wohl, wenn ich es so gesehen hätte, nicht hochgeladen, da es doch sehr rassistisch aussieht und ein gefundenes Fressen für die Boulevardmedien ist.
Aber es ist natürlich immer einfach im Nachhinein schlau zu reden, was man hätte anders machen können, erst recht in einem Online-Forum ;) .
Kann ich so unterschreiben. ;)

Verfasst: 23.02.2015, 18:00
von Wasserturm
Schon krass, wie der FCL (damit meine ich den Vorstand mit seiner Fotografenaktion) immer und immer wieder in ähnliche Fettnäpfchen tritt..

Zur Aktion selbst ist eigentlich schon alles gesagt. Saudämlich, einfach nur dumm von den paar wenigen Deppen. Ansonsten war's nämlich eine ziemlich lustige Fasnachtsfahrt, die sogar von den Anwohnern - trotz gefühlt Tonnen an Konfetti - positiv aufgenommen wurde. Dass dann ein paar wenige wieder das Gesamtbild trüben und keiner rechtzeitig eingreift ist einfach nur schade. :( :rolleyes:
san gallo hat geschrieben:Was für ne dämliche regelung mit den gelben karten...
Allerdings! Wusste ich so bisher noch nicht. Spannende und für die Teams äusserst ärgerliche Sache..

Verfasst: 23.02.2015, 18:07
von Cysat
Hier noch die Stellungnahme der USL von letzter Woche:

Stellungnahme der USL zu den Vorkommnissen anlässlich des Spiels FC St. Gallen gegen FC Luzern

Die USL distanziert sich von den anti-semitischen Vorkommnissen anlässlich des letzten Auswärtsspiels in St. Gallen. Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren setzt sich die USL mit Vehemenz dafür ein, dass in der Luzerner Fankurve politischer Extremismus und Diskriminierungen aller Art keinen Platz mehr haben. Dies geschah nie mit dem moralischen Zeigefinger oder wirkungslosen Alibikampagnen, die an den Befindlichkeiten der Fankurve komplett vorbeizielen, sondern mit täglicher harter Arbeit direkt an der Front. Dieses Engagement zeigt Erfolg, traten gravierende rassistische und antisemitische Vorfälle in der Luzerner Kurve in den letzten Jahren nicht mehr auf. Allerdings kommt es auf diesem steinigen Terrain auch immer wieder zu Rückschlägen. Der Vorfall in St.Gallen ist ein solcher Rückschlag, bei dem es sich um eine derbe und pietätlose Provokation Richtung St.Gallen handelte, die vor dem Hintergrund der besonderen Geschichte zwischen den beiden Vereinen in den letzten 15 Jahren erfolgt ist.

Wir bedauern es sehr, dass wir bei dem Vorfall zu wenig schnell eingegriffen haben und das Problem erst im Stadion in den Griff bekamen. Wir stellen uns der berechtigten Kritik aufgrund der Vorkommnisse auch mit einem internen Aufarbeitungsprozess, der bereits am letzten Wochenende begonnen hat. Wir möchten noch einmal eindringlich in alle Richtungen das Signal aussenden, dass wir an dem Ziel einer Kurve ohne politischen Extremismus und Diskriminierungen auch in Zukunft festhalten werden.

Verfasst: 24.02.2015, 10:00
von Prestige
Cysat hat geschrieben: sondern mit täglicher harter Arbeit direkt an der Front.

Wir bedauern es sehr, dass wir bei dem Vorfall zu wenig schnell eingegriffen haben und das Problem erst im Stadion in den Griff bekamen.
:rolleyes: :D

Verfasst: 24.02.2015, 10:18
von Bierathlet
Was ist eigentlich diese besondere Geschichte zwischen Luzern und St. Gallen?

Verfasst: 24.02.2015, 19:07
von teutone
Bierathlet hat geschrieben:Was ist eigentlich diese besondere Geschichte zwischen Luzern und St. Gallen?
berechtigte Frage :confused:

Verfasst: 24.02.2015, 20:48
von Idealist
Bierathlet hat geschrieben:Was ist eigentlich diese besondere Geschichte zwischen Luzern und St. Gallen?
teutone hat geschrieben:berechtigte Frage :confused:
Die ich mir auch gestellt habe!
Evtl die Rivalität, wer nun doch mehr Bauernhöfe auf Kantonsgebiet besitzt? Oder vielleicht doch eher um den Wettbewerb, welcher Kanton über die höhere Anzahl Schweine, welche in tierschutzgerechter Auslaufhaltung leben, verfügt?

Verfasst: 24.02.2015, 20:50
von BloodMagic
Ich denke es geht primär um die Anzahl von Familien die noch heute Inzucht praktizieren (Tradition)

Verfasst: 25.02.2015, 10:06
von Aficionado
Bigb_ch hat geschrieben:Luzern nicht nur sportlich ganz weit unten: http://www.storyfilter.com/jagd-auf-jud ... dig/13052/
Erbärmlicher Abschaum. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Verfasst: 25.02.2015, 14:04
von Dever
Unglaublich, dass eine einzelne Person ein Bauvorhaben, dass von einer Mehrheit der Stimmbevölkerung gutgeheissen wurde, derart verzögern kann. Erst noch ohne Erfolgsaussichten:

http://www.nzz.ch/sport/fussball/aaraue ... 1.18490351

Ich bin ja durchaus für das Verbandsbeschwerderecht, es gäbe in der Schweiz einige katastrophale Bauten wenn die Verbände nicht korrigierend eingegriffen hätten, aber dass eine einzelne person einen solchen Schaden anrichten kann, geht imo zu weit.

Verfasst: 25.02.2015, 17:05
von footbâle
Dever hat geschrieben:dass eine einzelne person einen solchen Schaden anrichten kann, geht imo zu weit.
Im vorliegenden Fall wundert es mich, dass es nicht möglich ist, den Einsprecher zur Raison zu bringen.
Vielleicht wird er nicht mit den dafür geeigneten Argumenten konfrontiert.

Verfasst: 25.02.2015, 17:17
von footbâle
Aficionado hat geschrieben:Erbärmlicher Abschaum. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Wobei aus meiner Sicht der Lärm darum etwas zu gross ist. Immerhin wurde ja niemand verletzt. Diese dümmliche Aktion als 'abscheulich' zu bezeichnen finde ich jedenfalls massiv übertrieben. Ich würde wetten, dass unter den mit marschierenden Bauern nicht mehr Antisemiten dabei waren als in einem repräsentativen Querschnitt durch die Gesamtbevölkerung der D-CH. Ich behaupte mal, dass es unter den 'Blick' Lesern mehr Antisemiten gibt als unter Fussballfans, woher und in welchen Farben auch immer.
Einerseits ist die Öffentlichkeit besonders sensibilisiert, sobald Juden bzw. ihre Kultur und Religion exponiert werden. Andererseits verschliesst das Schweizer Bürgertum gerne die Augen, wenn es um eine ehrliche, offene und schonungslose Auseinandersetzung mit den eigenen Ressentiments geht. Diese ganze Heuchelei finde ich mindestens so widerlich wie die 'Aktion' - sofern sie überhaupt so genannt werden darf.

Verfasst: 25.02.2015, 18:08
von Agent Orange
footbâle hat geschrieben:Im vorliegenden Fall wundert es mich, dass es nicht möglich ist, den Einsprecher zur Raison zu bringen.
Vielleicht wird er nicht mit den dafür geeigneten Argumenten konfrontiert.
Den richtigen Typen vorbei schicken, und dann gibt's einen Penalty! Voll auf die Zwölf. :cool:

Verfasst: 25.02.2015, 20:18
von footbâle
Agent Orange hat geschrieben:Den richtigen Typen vorbei schicken, und dann gibt's einen Penalty! Voll auf die Zwölf. :cool:
Tja Agent, jetzt mal im Ernst - man stelle sich vor, rein hypothetisch, jemand würde in Basel so ein Theater veranstalten. Und die Identität dieser Person wäre allgemein bekannt.

Dazu möchte ich jetzt gar nicht mehr viel sagen. Aber ich denke mal, es würde irgendwie gelingen, ihn dazu zu bewegen, einzulenken. Oder wegzuziehen. Mit anderen Worten: Zum Vollzug einer Verarschung braucht's immer zwei. A der verarscht und B der das zulässt. In diesem Fall ist B eine ganze Stadt. Eigentlich undenkbar.

Verfasst: 25.02.2015, 20:19
von SubComandante
Grambambuli hat geschrieben:Wie ist es ausgegangen? Wie haben Gerndt und Taulant gespielt? War leider verhindert. Aber da YB laut Lazarov das Loser Gen hat wird gegen den grandiosen FCB wohl nix dringelegen haben. :D
Das mit dem Loser Gen hat damit zu tun, dass sie gegen einen durch Arbeitsverweigerung auffallenden Gegner verdient gewinnen, aber danach wieder gegen irgendwelche Kellerteams verlieren und den ganzen Effort zunichte machen. Dazu gehört ein Trainer mit einer Riesenschnauze.

Verfasst: 25.02.2015, 22:44
von Agent Orange
@footbale: So ein Querulant hier in Basel... Das wäre Selbstmord mit Anlauf!

Verfasst: 25.02.2015, 23:04
von BloodMagic
Agent Orange hat geschrieben:@footbale: So ein Querulant hier in Basel... Das wäre Selbstmord mit Anlauf!
Ich glaube auch nicht, dass der das bei uns lange durchziehen würde. Der könnte nicht mehr ruhig schlafen.

Verfasst: 25.02.2015, 23:55
von Aficionado
footbâle hat geschrieben:Wobei aus meiner Sicht der Lärm darum etwas zu gross ist. Immerhin wurde ja niemand verletzt.
Woher willst du das wissen? Stell dir vor, es soll Leute geben, die den Holocaust überlebt haben und noch immer leben.
Diese dümmliche Aktion als 'abscheulich' zu bezeichnen finde ich jedenfalls massiv übertrieben.
Nein, ist es nicht. Erinnert diese inszenierte Verfolgung des Juden doch sehr an den braunen Antisemitismus. Und genau so sollte es auch rüberkommen.
Das herunterspielen antisemitischer Aktionen finden aber auch in linken Kreisen zunehmend Sympathien (nicht nur hierzulande!) und gegen diesen schleichenden Trend wehre ich mich - zumindest mit Worten. Das hat mit Heuchelei nichts zu tun.
Ich würde wetten, dass unter den mit marschierenden Bauern nicht mehr Antisemiten dabei waren als in einem repräsentativen Querschnitt durch die Gesamtbevölkerung der D-CH. Ich behaupte mal, dass es unter den 'Blick' Lesern mehr Antisemiten gibt als unter Fussballfans, woher und in welchen Farben auch immer.
Das mag schon sein. Trotzdem braucht es noch ein gehöriges Übermass an Skrupellosigkeit, um dieses kranke Gedankengut noch öffentlich darzubieten.
Ich behaupte Mal, dass viele Fussballfans auch Blick-Leser (und Bauern sind). Merkst du was?
Ich habe nirgends behauptet, dass dieser schleichende, zunehmende Antisemitismus ein spezifisches Fussballfan-Problem sei.
Einerseits ist die Öffentlichkeit besonders sensibilisiert, sobald Juden bzw. ihre Kultur und Religion exponiert werden. Andererseits verschliesst das Schweizer Bürgertum gerne die Augen, wenn es um eine ehrliche, offene und schonungslose Auseinandersetzung mit den eigenen Ressentiments geht. Diese ganze Heuchelei finde ich mindestens so widerlich wie die 'Aktion' - sofern sie überhaupt so genannt werden darf.
Genau so soll es auch sein. Das dunkelste Kapitel der Menschheit , die systematische Vernichtung der Juden liegt gerade Mal 74 Jährchen zurück.
Zurecht wird dieses traurige Kapitel in den hiesigen Schulzimmern immer wieder aufgearbeitet. Und doch gibt es immer wieder solche geisteskranke Idioten die sich daraus einen "Spass" erlauben und solche die es noch beschönigen. Ich meine damit nicht dich.
Ich vertrete jedoch eine andere Sichtweise wie du.

Verfasst: 26.02.2015, 01:23
von Taratonga
Agent Orange hat geschrieben:Den richtigen Typen vorbei schicken, und dann gibt's einen Penalty! Voll auf die Zwölf. :cool:
bei solchen Querulanten denke ich genau dasselbe...

Verfasst: 26.02.2015, 08:26
von Fulehung
Aficionado hat geschrieben:Woher willst du das wissen? Stell dir vor, es soll Leute geben, die den Holocaust überlebt haben und noch immer leben.
Nein, ist es nicht. Erinnert diese inszenierte Verfolgung des Juden doch sehr an den braunen Antisemitismus. Und genau so sollte es auch rüberkommen.
Ich hatte in meiner Kindheit einen alten Nachbarn mit KZ-Tätowierung. Dass wir Kinder Indianerlis, Tschinggele und andere politisch-unkorrekte Menschenjagden spielten, war jetzt wirklich die kleinste Sorge im Leben. Er hätte sich mehr darüber geärgert, dass man in seinem Wohnort plötzlich nebst den nazi-verherrlichenden Landser-Ramschromanen auch noch das Charlie Hebdo mit all den schweinischen Witzen über Andersgläubige am Kiosk kaufen kann, als über diesen schlechten Scherz betrunkener Fussballfans.

Verfasst: 26.02.2015, 09:46
von footbâle
Aficionado hat geschrieben:Stell dir vor, es soll Leute geben, die den Holocaust überlebt haben und noch immer leben.
Danke für die ausführliche Antwort.
Mit 'niemand verletzt' meinte ich, dass vor Ort keine Übergriffe stattgefunden haben. Es war m.W. niemand an Leib und Leben bedroht.
Aficionado hat geschrieben:Das dunkelste Kapitel der Menschheit , die systematische Vernichtung der Juden liegt gerade Mal 74 Jährchen zurück. Zurecht wird dieses traurige Kapitel in den hiesigen Schulzimmern immer wieder aufgearbeitet. Und doch gibt es immer wieder solche geisteskranke Idioten die sich daraus einen "Spass" erlauben und solche die es noch beschönigen.
Also den Bezug zur Schoah sehe ich hier gar nicht. Sie wird weder verherrlicht noch geleugnet. Es sind keine NS Symbole im Spiel und es wurden m.W. keine einschlägigen Lieder und Parolen krakeelt. Jeder der hier einen Bezug zur Schoah herstellt, der interpretiert eine Reihe von Dingen hinein, die schlicht nicht da sind. Aus meiner Sicht ist es sogar kontraproduktiv, bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Nazi Keule zu schwingen und den Holocaust zu beschwören. Wenn eine einfältige Aktion wie diese dazu zum Anlass genommen wird, dann werden indirekt die geschichtlichen Ereignisse verharmlost. Ich habe übrigens eine Reihe jüdischer Freunde und Bekannter, die das ähnlich sehen. Wenn solche geschichtlichen Bezüge inflationär hergestellt werden, dann verlieren sie ihre Wirkung. Und das wäre fatal.

Passt aber irgendwie ganz schlecht ins Fussball Forum.

Verfasst: 26.02.2015, 10:26
von Idealist
footbâle hat geschrieben: Ich habe übrigens eine Reihe jüdischer Freunde und Bekannter, die das ähnlich sehen. Wenn solche geschichtlichen Bezüge inflationär hergestellt werden, dann verlieren sie ihre Wirkung. Und das wäre fatal.
Ich persönliche glaube vielmehr, dass eine solche Inszenierung nicht einfach ignoriert werden sollte, dies wäre in meinen Augen viel fataler als die Gefahr inflationärer Bezüge zur Geschichte. Aus meiner Sicht sind die Befindlichkeiten und Reaktionen in Bezug auf diese "Aktion" völlig in Ordnung und auch verhaltnissmässig.
Man stelle sich vor, man hätte anstatt eines Mannes jüdischen Glaubens einen mit muslimischem Hintergrund gewählt. Keine Ahnung weshalb die irren Luzerner nicht eine solche Wahl getroffen haben...

Verfasst: 26.02.2015, 10:32
von teutone
Idealist hat geschrieben:Ich persönliche glaube vielmehr, dass eine solche Inszenierung nicht einfach ignoriert werden sollte, dies wäre in meinen Augen viel fataler als die Gefahr inflationärer Bezüge zur Geschichte. Aus meiner Sicht sind die Befindlichkeiten und Reaktionen in Bezug auf diese "Aktion" völlig in Ordnung und auch verhaltnissmässig.
Man stelle sich vor, man hätte anstatt eines Mannes jüdischen Glaubens einen mit muslimischem Hintergrund gewählt. Keine Ahnung weshalb die irren Luzerner nicht eine solche Wahl getroffen haben...
absolut richtig

Verfasst: 26.02.2015, 11:12
von Aficionado
footbâle hat geschrieben:...
Passt aber irgendwie ganz schlecht ins Fussball Forum. ...
Jep, belassen wir es dabei. Nur noch kurz: Mag schon sein, dass Juden diesen Vorfall weniger ernst betrachten wie ich als Nichtjude.
Ändert aber an meiner Sichtweise nichts.
Auch in einem Fussballforum kann hin und wieder ein Denkanstoss zu einem äusserst heiklen Thema (es wurde ja im aktuellen Fall mit Fussball in Verbindung gebracht) sicher nicht schaden.