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Verfasst: 27.01.2005, 14:11
von Golega
Mit den Indianern siehts aber schlecht aus von wegen Aufarbeitung: das neue Indianer-Museum in Washington zeigt nichts über deren Ausrottung. Vollkommen unverständlich.
Nur wer die Geschichte kennt kann versuchen, Fehler nicht zu wiederholen.
Verfasst: 27.01.2005, 14:12
von Mätzli
@fat
Immer zuvorderst, wenn es jemanden zu kritisieren gilt, vornehmlich die früheren Generationen und das "Establishment", sei es politisch oder wirtschaftlich. Selbst wird aber die Übernahme von Verantwortung für unsere Gesellschaft in irgendeinem Bereich gemieden wird, wie das Weihwasser durch den Teufel. Wie schön ist es doch, den "Bünzlis" an den Karren zu fahren und sich in seiner Möchtegern-Intellektualität zu suhlen, auch wenn man ausnahmsweise Kreide fressen, und den USA die Stange halten muss. "Man hätte doch...", "Die Führung hat versagt" "Moralisch unverantwortlich" sind oft die Lieblingssätze. Vielleicht trifft das auf Dich nicht zu, aber wundern würde es mich auch nicht, wenn es so wäre. Egal.
Alt-Bundesrat Ritschard hat einmal einen wunderbaren Satz für solche selbsternannten Kritiker geprägt:
"Auf tausend Besserwisser kommt ein Bessermacher!"
Will heissen, dass es nach Einsicht aller historischen Fakten und Doumenten einfach ist, die damalige Bevölkerung und die Regierung zu kritisieren. Es ist etwa so einfach, wie einen Schieber zu jassen, wenn man die Karten seiner 3 Mitspieler kennt. Heute kennen wir die Versäumnisse. Damals wusste man nicht,"was es noch verträgt".
Im übrigen hast du keine meiner historischen Fakten widerlegt, mit denen ich lediglich aufgezeigt hatte, dass NIEMAND diese Zeit mit einer komplett weissen Weste überstanden hat, dass sich also niemand zum Richter über den anderen aufschwingen sollte, am wenigstens ein Amerikaner über die Schweizer. Was daran kindisch sein soll kann ich nicht nachvollziehen.
Das mit dem Moskau Spruch ist mir auch aufgefallen. Tempora mutandur!
Verfasst: 27.01.2005, 14:14
von O.Hitzfeld
Golega hat geschrieben:Mit den Indianern siehts aber schlecht aus von wegen Aufarbeitung: das neue Indianer-Museum in Washington zeigt nichts über deren Ausrottung. Vollkommen unverständlich.
Nur wer die Geschichte kennt kann versuchen, Fehler nicht zu wiederholen.
Dann kennen die Amis ihre Geschichte nicht, wenn sie überhaupt eine haben...sie zeigen lieber mit dem Finger auf andere als vor der eigenen Türe zu kehren....ist ja nichts neues!
Verfasst: 27.01.2005, 14:18
von Mätzli
Golega hat geschrieben:Mit den Indianern siehts aber schlecht aus von wegen Aufarbeitung: das neue Indianer-Museum in Washington zeigt nichts über deren Ausrottung. Vollkommen unverständlich.
Nur wer die Geschichte kennt kann versuchen, Fehler nicht zu wiederholen.
Das ist für Dich unverständlich? Wieso sollte es erwähnt werden, wenn es ja schon längst "aufgearbeitet" ist.
Im Ernst: Der Ami hat sich den Fehlern in seiner eigenen Geschichte nie gestellt. Braucht er auch nicht. Er ist ja der Sieger. Genau das werfe ich den Amis ja vor.
Verfasst: 27.01.2005, 14:29
von daffy
Mätzli hat geschrieben:Exakter Zusammenhang?
d'schwyz het immer und wird immer mit kriegstriibende natione gschäfftli mache. (was für mi klare verstoss gäge s'ach so heilige neuttralitätsgsetz isch) au wenn me ganz klar weiss, dass dört kriegsverbräche stattfinde.
nimmt me bilder ussem kongo vo 8jöhrige mim alte schwyzer sturmgwehr in dr hand zum Bispiel.
d'schwyz het am erschte und am Zweite wältkrieg guet verdient, währenddäm anderschtwo lüt gliite haennd.
und was füre individuum gilt muess au füre staat gälte!sprich: wennde uff dr stroos ein xehsch wone frau vergewaltigt, und sie nochhaerte uf übeschti art und wys zerhackt und du nid iischrittisch, denn mach di jo au strofbar. Unterlasseni hilfeleischtig. das ka doch bi natione nid anderscht sii.
und wohär kömme ägscht die Oerlikon Schnällfüürkanone in einige BF-109??
ich grieg eifach magekrämpf, wenni so unqualifizierte scheiss über israel hör vo lüt wo wohrschiins no nie derte xe sind, und kai ahnig het.(nid du, du hesch immer ahnig

) und im gliiche atemzug dr holocaust verharmlose.
Verfasst: 27.01.2005, 14:29
von Golega
Die Aufarbeitung der Geschichte ist ein schwieriges Thema. Zum Beispiel hat die katholische Kirche erst vor kurzem damit begonnen, obwohl es für sie am meisten zu tun gibt. Auch die Kolonialmächte, die Amis, die europäischen Nazigehilfen. Alle fürchten sich davor oder wehren sich dagegen. Genauso wie die Schweiz in den 90ern. Das hat alles mit der historischen Verklärung der Aktivdienstlergeneration zu tun.
Verfasst: 27.01.2005, 14:41
von Goofy
Golega hat geschrieben:Die Amis haben das schon in den 50ern gemacht. Wir erst in den 90ern und unter Druck. In den USA haben grosse Familien wie die Rockefellers oder Bushs mit den Geschäfte mit den Nazis gemacht. Sie schickten Flüchtlinge zurück und bombardierten die Geleise nicht. Das ist lääääängst bekannt. Ist aber keine entschuldigung!
Aha und darum sind solche Familien heute diejenigen die am meisten zu sagen haben?

Verfasst: 27.01.2005, 14:45
von Gevatter Rhein
O.Hitzfeld hat geschrieben:Dann kennen die Amis ihre Geschichte nicht, wenn sie überhaupt eine haben...sie zeigen lieber mit dem Finger auf andere als vor der eigenen Türe zu kehren....ist ja nichts neues!
Vergangenheitsbewältigung auf amerikanisch :

Verfasst: 27.01.2005, 14:46
von Mätzli
[quote="daffy"]und was füre individuum gilt muess au füre staat gälte!sprich: wennde uff dr stroos ein xehsch wone frau vergewaltigt, und sie nochhaerte uf übeschti art und wys zerhackt und du nid iischrittisch, denn mach di jo au strofbar. Unterlasseni hilfeleischtig. das ka doch bi natione nid anderscht sii.
und wohär kömme ägscht die Oerlikon Schnällfüürkanone in einige BF-109?? ]
Sorry! Dy Verglych hinggt e bitz. Aber probiere mer trotzdäm, ihn uf d'Gschicht vom dr Schwiz im WWII aazwände: Was isch, wenn e Strossegang zwai Schweschtere vergwaltiget, und Du grad eini kasch knapp beschitze, obwohl jede vo däre Gang zäh Mool stergger isch als du? Wirfsch dy denn däne Aagryffer entgäge in dr Gwiishait, dass, wenn de verliersch, beidi Maitli vergwaltigt wärde?
Dr Bührle isch ebbe soone nazifryndlig's Subjäggt gsi. Do ka me dr Schwiz sehr wohl vorwärfe, dass me soone Lump nid zer Rächeschaft zooge het, wie no zweihundert anderi Bonze. (siehe "Eingabe der 200"). Dert liggt tatsächlich e Schuld bi dr Kriegsgeneration.
Verfasst: 27.01.2005, 14:50
von Mätzli
Gevatter Rhein hat geschrieben:Vergangenheitsbewältigung auf amerikanisch :

Genau das main y mit verhöhnig vo de Opfer vom amerikanische Holocaust!
Stell der emool theoretisch vor, e Schwoob wurd eso-ne Spruch uf e T-shirt drugge mit eme Bild us em Warschauer Gettho. Do wär (zue rächt) dr Deyfel loos.
Verfasst: 27.01.2005, 14:51
von Golega
Mätzli hat geschrieben:Do ka me dr Schwiz sehr wohl vorwärfe, dass me soone Lump nid zer Rächeschaft zooge het, wie no zweihundert anderi Bonze. (siehe "Eingabe der 200"). Dert liggt tatsächlich e Schuld bi dr Kriegsgeneration.
das meine ich: Rockefeller beispielsweise sagte nach dem Krieg ein mea culpa und errichtete das UNO Gebäude auf eigene Kosten sozusagen als Wiedergutmachung. Die Schweizer haben in dieser Richtung erst viel zu spät gehandelt.
Verfasst: 27.01.2005, 14:55
von Mätzli
Golega hat geschrieben:das meine ich: Rockefeller beispielsweise sagte nach dem Krieg ein mea culpa und errichtete das UNO Gebäude auf eigene Kosten sozusagen als Wiedergutmachung. Die Schweizer haben in dieser Richtung erst viel zu spät gehandelt.
Sie hat in dieser beziehung zu spät gehandelt, aber sie hat gehandelt. Umso unverständlicher das unqualifizierte Nachtreten von Singer, um bei der Fussballersprache zu bleiben.
Verfasst: 27.01.2005, 15:03
von Golega
Mätzli hat geschrieben:Sie hat in dieser beziehung zu spät gehandelt, aber sie hat gehandelt. Umso unverständlicher das unqualifizierte Nachtreten von Singer, um bei der Fussballersprache zu bleiben.
da sind wir uns einig. Wenn aber deswegen, wie auf vorangegangenen Seiten dieses Forums die Opfer oder die Juden insgesamt diffamiert werden, bin ich nicht mehr sicher, ob Volker und Bergier einen nachhaltigen Effekt haben.
Verfasst: 27.01.2005, 15:16
von Mätzli
Golega hat geschrieben:da sind wir uns einig. Wenn aber deswegen, wie auf vorangegangenen Seiten dieses Forums die Opfer oder die Juden insgesamt diffamiert werden, bin ich nicht mehr sicher, ob Volker und Bergier einen nachhaltigen Effekt haben.
Dies ist tatsächlich schlimm und sehr dumm. Das hat Mayor ja auch zum Ausdruck gebracht. Genauso dumm aber ist es, die damalige Politik und die Haltung unseres Volkes pauschal als anpasserisch, feige und selbstsüchtig abzuqualifizieren. Sicher gibt es dafür Beispiele. es gibt aber auch (heutzutage verschwiegene) Beispiele für das Gegenteil. genau darum ging es mir.
Die Helden der Schweiz
Verfasst: 27.01.2005, 16:35
von Rasensprenger
Anstatt uns mit diesem Proleten von Singer auseinanderzusetzen, sollten wir uns lieber an die schweizer Helden während des 2. Weltkriegs erinnern. Die Herren
Pilet-Golaz, Celio, Von Steiger, Etter, Kobelt, Wetter und Stampfli
(Die 7 schweiz. Bundesräte während des 2. Weltkriegs)
haben es fertig gebracht, durch geniale diplomatische Verhandlungskunst mit den Achsenmächten UND den Alliierten, unser Land aus den ganzen Wirren des 2. Weltkriegs heraus zu halten. Zur Erinnerung: Wärend des gesamten Krieges wurden nur gerade 84 (!) Schweizer im eigenen Land getötet. (Die Meisten davon durch alliierte Luftangriffe, welche offiziell als Versehen, inoffiziell als Warnung an die Schweiz deklariert wurden). Und dies in einem Land, welches sich inmitten der europäischen Kriegswirren befand und umzingelt war vom Dritten Reich.
Ehrlich gesagt fällt mir dazu nur ein Wort ein: RESPEKT!! DAS waren noch Bundesräte, verglichen mit den Clowns die heute in Bern sitzen...
Verfasst: 27.01.2005, 17:25
von fat
Tolkien hat geschrieben:Fat, an dir ist die Landesweit geführte und durchaus nötige Debatte der letzten 10 Jahre einfach vorbeigezogen, oder?
Naja, wenn ich den Grossteil der Beiträge in diesem Thread lese, denke ich das ich da nicht der einzige bin.
Tolkien hat geschrieben:
Du würdest eine 'positive' Debatte wahrscheinlich erst dann sehen, wenn sich jeder kollektiv für sein Land schämen würde, oder?
Wer zu seiner Geschichte steht braucht sich für nichts zu schämen, im Gegenteil. Der hat auch kein Problem damit, sich mit anderen Beurteilungen, Einschätzungen Meinungen auzusetzen, bzw. auseinanderzusetzen - z.B. zu akzeptieren dass jene, welche damals Opfer unvorstellbares miterlebten den selben Sachverhalt anders sehen könnten. Die gereizte Art mit der unser Land jeweils reagiert und jeden Pieps im Ausland als Kriegserklärung der Restwelt aufnimmt zeigt wie unsicher man der eigenen Vergangenheit immer noch gegenüber steht - wie wenig die Schweizer selbst Mhyten von Fakten unterscheiden können - mich wunderts nicht: Mir hat man in der Schule den Wilhelm Tell beigebracht - und nicht die Staatsgründung von 1848 (Wie das heute ist weiss ich nicht). Ebenso verhält es sich mit dem Begriff der Neutralität, welche zwar im Lexikon klar definiert, für unser Land ein allzwecksmittel geworden ist, wenn es drum geht, Weltweit unsere wirtschaftlichen Interessen zu sichern. Das ist zwar legitim, aber wenn, dann bitte ohne Tränen und Schmalz.
Verfasst: 27.01.2005, 17:26
von teutone
Rasensprenger hat geschrieben:Anstatt uns mit diesem Proleten von Singer auseinanderzusetzen, sollten wir uns lieber an die schweizer Helden während des 2. Weltkriegs erinnern. Die Herren
Pilet-Golaz, Celio, Von Steiger, Etter, Kobelt, Wetter und Stampfli
(Die 7 schweiz. Bundesräte während des 2. Weltkriegs)
haben es fertig gebracht, durch geniale diplomatische Verhandlungskunst mit den Achsenmächten UND den Alliierten, unser Land aus den ganzen Wirren des 2. Weltkriegs heraus zu halten. Zur Erinnerung: Wärend des gesamten Krieges wurden nur gerade 84 (!) Schweizer im eigenen Land getötet. (Die Meisten davon durch alliierte Luftangriffe, welche offiziell als Versehen, inoffiziell als Warnung an die Schweiz deklariert wurden). Und dies in einem Land, welches sich inmitten der europäischen Kriegswirren befand und umzingelt war vom Dritten Reich.
Ehrlich gesagt fällt mir dazu nur ein Wort ein: RESPEKT!! DAS waren noch Bundesräte, verglichen mit den Clowns die heute in Bern sitzen...
inoffizielle Warnungen

Hast Du dafür irgendwelche Beweise oder zumindest Quellenangaben
Verfasst: 27.01.2005, 17:29
von Faust
Das hingegen würde ich nicht patriotisieren und als reinen Verdienst der Schweiz hinstellen. Das die Schweiz nicht in den Krieg involviert wurde hatte primär ganz andere Gründe.
Verfasst: 27.01.2005, 18:05
von Rasensprenger
teutone hat geschrieben:inoffizielle Warnungen

Hast Du dafür irgendwelche Beweise oder zumindest Quellenangaben
Natürlich waren nicht sämtliche Angriffe auf schweizer Territorium Warnungen der Alliierten. Beispielsweise die Bombardierung Basels am 16.12.1940 ist höchstwahrscheinlich auf einen Irrtum der Alliierten zurückzuführen da an diesem Abend eigentlich Freiburg hätte bombardiert werden sollte, aber eine dicke Wolkendecke über dem Hochrhein gehangen hatte.
Allerdings wird von etlichen Historikern davon ausgegangen, dass die Bombardierung von Schaffhausen am 1.4.1944 durch die Alliierten gezielt ausgeführt wurde, was natürlich von offizieller Seite nie so bestätigt wurde. Es sollte sich um eine Warnung an die Adresse der schweizerischen Landesregierung handeln. Dies Primär aufgrund einer Abmachung der Schweiz mit den Achsenmächten, "Lieferungen lebenswichtiger Rohstoffe und Güter" durch unser Land von Deutschland durch den Gotthard nach Italien zuzulassen und speziell, dass "Transporte in versiegelten Wagen ohne Kontrolle des Inhaltes" durch die Schweiz gebilligt wurden.
Verfasst: 27.01.2005, 18:06
von El Capullo
Faust hat geschrieben:Das hingegen würde ich nicht patriotisieren und als reinen Verdienst der Schweiz hinstellen. Das die Schweiz nicht in den Krieg involviert wurde hatte primär ganz andere Gründe.
jo, sicher wäg dr Schtärggi vo dr CH-Armee (Stichwort "disuasiv"), wie uns dr Schuko während dr RS (1985) immer het welle yytrichtere...
(btw. wo-n-ych my denn z'Wort gmäldet und em baar anderi Gründ uffzellt ha wo mr in däm Verain nit eso gärn ghört und au niene in de Gschichtsbiecher schtöhn, hettr my nachhär bisytte gnoh und my gfroggt wohär dassi dass wüssi...und schpööter gfunde ych sell kümftig so Züügs für mi bhalte willi wurd d'Moral vo dr Truppe untergrabe)
Verfasst: 27.01.2005, 18:10
von fat
Mätzli hat geschrieben:
Im übrigen hast du keine meiner historischen Fakten widerlegt, mit denen ich lediglich aufgezeigt hatte, dass NIEMAND diese Zeit mit einer komplett weissen Weste überstanden hat, dass sich also niemand zum Richter über den anderen aufschwingen sollte, am wenigstens ein Amerikaner über die Schweizer. Was daran kindisch sein soll kann ich nicht nachvollziehen.
natürlich habe ich deine historischen Fakten nicht widerlegt - vermutlich weil sie korrekt sind (etwas zurechtgelegt zwar) und es mir zu blöd ist den ganzen Tag rumzugooglen um irgendeine deiner zahlen anfechten zu können. Und gegen das bild eines t-shirts, irgendwo im Internet gefunden, kommen die besten Argumente nicht an. Anderseits machst du dir auch keine grosse Mühen meine Fakten zu studieren - Dein wichtigster Punkt, man müsse den historischen Kontext berücksichtigen hat für dich keine Gültigkeit, wenn es darum geht die Indianervertreibungen zu beurteilen. Für dich ist das halt jetzt der amerikanische Holocaust. Ebensowenig interessiert dich der zeitliche Kontext bei der Tatsache, das auch während des 2. WK die Welt nicht in Schaffhausen, Buchs, Chiasso, Genf und Basel endete, man also schon damals sein Schicksal mit demjenigen der Verfolgten vergleichen konnte und spätestens nach dem Krieg daraus hätte Schlüsse ziehen können.
Es sollte doch möglich sein die Rolle der Schweiz zu beurteilen, ohne laut zu schreien: die anderen haben auch, die anderen haben auch. ob dich das Schicksal der Indianer wirklich so interessiert (übrigens leben heute viel mehr Indianer auf US-Staatsgebiet als vor 200 jahren), oder ob dir das grad zurecht kommt weiss ich nicht - wie du Herrn Singer, der ja nicht mal offizieller Abgesandter des US-Staates ist, wegen der Indianer das Recht der eigenen Meinung absprichst kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen.
Verfasst: 27.01.2005, 18:14
von El Capullo
fat hat geschrieben:übrigens leben heute viel mehr Indianer auf US-Staatsgebiet als vor 200 jahren
scho, aber
wo?

Verfasst: 27.01.2005, 18:15
von Rasensprenger
Faust hat geschrieben:Das hingegen würde ich nicht patriotisieren und als reinen Verdienst der Schweiz hinstellen. Das die Schweiz nicht in den Krieg involviert wurde hatte primär ganz andere Gründe.
Würde ich so nicht unterschreiben. Es bestanden in Nazideutschland durchaus konkrete Pläne zur Einnahme der Schweiz, was natürlich auch mögich gewesen wäre. Die Schweiz hätte einem Angriff wahrscheinlich nicht sonderlich viel entgegezusetzen gehabt. Deshalb mussten durch die schweizerische Landesregierung diplomatische "Lösungen" gefunden werden um einen drohenden Angriff abzuwehren. Diese bestanden vorwiegend aus folgenden Punkten:
- Erlaubnis der Schweiz an die Achsenmächte, "Lieferungen lebenswichtiger Rohstoffe und Güter" durch die CH von DEU nach ITA zuzulassen. Plus "keine Kontrolle von versiegelten Güterwagen" durch die CH.
Das Geniale daran ist aber, dass die CH nicht nur mit den Achstenmächten Pakte geschlossen hat, sondern im späteren Verlauf zudem mit den Alliierten, z.B.
- Überflug von alliierten Flugzeugen über den schweiz. Luftraum zur Bombadierung deutscher Ziele.
Falls es Dich näher interessiert:
Schweizer Geschichte im 2. Weltkrieg
Verfasst: 27.01.2005, 18:26
von daffy
Mätzli hat geschrieben:Sorry! Dy Verglych hinggt e bitz. Aber probiere mer trotzdäm, ihn uf d'Gschicht vom dr Schwiz im WWII aazwände: Was isch, wenn e Strossegang zwai Schweschtere vergwaltiget, und Du grad eini kasch knapp beschitze, obwohl jede vo däre Gang zäh Mool stergger isch als du? Wirfsch dy denn däne Aagryffer entgäge in dr Gwiishait, dass, wenn de verliersch, beidi Maitli vergwaltigt wärde?
Dr Bührle isch ebbe soone nazifryndlig's Subjäggt gsi. Do ka me dr Schwiz sehr wohl vorwärfe, dass me soone Lump nid zer Rächeschaft zooge het, wie no zweihundert anderi Bonze. (siehe "Eingabe der 200"). Dert liggt tatsächlich e Schuld bi dr Kriegsgeneration.
ayght. es stimmt scho, dass NAzidütschland e massiv übermächtige gegner xe isch, wo d'schwyz wohrschiins in ca. 2 wuche iignoh ka haetti. (jojo ich weiss reduit und so

) aber ab und zue muess me halt für d'menschlichkeit e brocheni nase riskiere. spass beiseite. ich bi froh hanni nid zu däre zyt gläbt und miesse entscheide.
es isch, wie scho andernorts gschriebe, niemerts mit wysser weste drvokoh.
aber wenn öper d'Palästina frog mit em holocaust vrgliicht, do hanni mieh.
PS:stergger viliicht, aber nid besser

Verfasst: 27.01.2005, 18:38
von Mätzli
fat hat geschrieben:natürlich habe ich deine historischen Fakten nicht widerlegt - vermutlich weil sie korrekt sind (etwas zurechtgelegt zwar) und es mir zu blöd ist den ganzen Tag rumzugooglen um irgendeine deiner zahlen anfechten zu können. Und gegen das bild eines t-shirts, irgendwo im Internet gefunden, kommen die besten Argumente nicht an. Anderseits machst du dir auch keine grosse Mühen meine Fakten zu studieren - Dein wichtigster Punkt, man müsse den historischen Kontext berücksichtigen hat für dich keine Gültigkeit, wenn es darum geht die Indianervertreibungen zu beurteilen. Für dich ist das halt jetzt der amerikanische Holocaust. Ebensowenig interessiert dich der zeitliche Kontext bei der Tatsache, das auch während des 2. WK die Welt nicht in Schaffhausen, Buchs, Chiasso, Genf und Basel endete, man also schon damals sein Schicksal mit demjenigen der Verfolgten vergleichen konnte und spätestens nach dem Krieg daraus hätte Schlüsse ziehen können.
Es sollte doch möglich sein die Rolle der Schweiz zu beurteilen, ohne laut zu schreien: die anderen haben auch, die anderen haben auch. ob dich das Schicksal der Indianer wirklich so interessiert (übrigens leben heute viel mehr Indianer auf US-Staatsgebiet als vor 200 jahren), oder ob dir das grad zurecht kommt weiss ich nicht - wie du Herrn Singer, der ja nicht mal offizieller Abgesandter des US-Staates ist, wegen der Indianer das Recht der eigenen Meinung absprichst kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen.
1. habe ich nie behauptet, dass die Welt für mich an der Schweizer Grenze geendet habe. Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe dutzende Bücher über den WWII gelesen, von Autoren sämtlicher beteiligten Nationen und Religionen. Ich bin nicht Historiker wie Herr Bergier, traue mir aber zu, meine eigene Schlüsse aus dem Gelesenen zu ziehen.
2. Die Schweiz hat nach dem Krieg zu zögerlich, zu spät und nicht aus eigenem Antrieb ihre Geschichte aufgearbeitet. Auch dies habe ich weiter oben klar zum Ausdruck gebracht. Aber sie hat es getan. Einige ihrer "Richter" nicht.
3. Herr Singer ist nicht Abgesandter der amerikanischen Regierung, aber er ist Amerikaner, und zwar einer, der sehr wohl (zu) grossen Einfluss in den USA hat. Von ihm erwarte ich, dass er mindestens was die amerikanischen Versäumnisse im WWII betrifft mal auf den ganz grossen Gong haut. Tut er aber nicht. Er verliert für mich dadurch seine Glaubwürdigkeit.
4. Der Hinweis, es würden wieder mehr Indianer in den USA leben als vor 200 Jahren, halte ich für ziemlich zynisch. Solange die USA ihre Geschichte nicht aufarbeiten, und dem noch heute herrschenden Unrecht kein Ende bereiten, sehe ich nicht den geringsten Grund, warum wir uns weiterhin nicht gegen Anwürfe aus diesem Land, und sei es nur in Form eines diffamierenden Buchumschlages (Eizenstadt), energisch wehren sollten.
5. Ich spreche Herrn Singer nicht das Recht auf eine eigene Meinung ab, ragiere aber entsprechend, wenn er sie an einer internationalen Gedenkfeier undifferenziert, polemisch und völlig aus dem Zusammenhang gerissen äussert.
Wenn Dir einer sagt: "Deine Mutter ist eine Hure" schluckst Du das ja auch nicht einfach runter, sondern äusserst Dich entsprechend. (Hoffentlich)
Zum weiteren Verständnis rate ich dir die Lektüre an, die Tolkien weiter oben empfohlen hat: The Holocaust Industry. Vielleicht hast Du es aber schon gelesen.
Für die jüngere amerikanische Geschichte empfehle ich Dir: "Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses" von Dee Brown. Das öffnet Dir vielleicht etwas die Augen, mit welcher grauenvollen Systematik die Indianer vernichtet wurden. Die letzten Morde geschahen übrigens im Dezember 1890. ( Das ist auch noch nicht sooo lange her)
Verfasst: 27.01.2005, 18:46
von Lou C. Fire
fat hat geschrieben:(übrigens leben heute viel mehr Indianer auf US-Staatsgebiet als vor 200 jahren)
hä? ist dies nun eine gewollte Verdrehung der Tatsachen oder wolltest Du sage: "übrigens leben heute viel mehr Einwanderer auf indianischem Gebiet als vor 200 Jahren"?
Verfasst: 27.01.2005, 19:34
von Master
Lou C. Fire hat geschrieben:hä? ist dies nun eine gewollte Verdrehung der Tatsachen oder wolltest Du sage: "übrigens leben heute viel mehr Einwanderer auf indianischem Gebiet als vor 200 Jahren"?
Es leben heute auch mehr Juden als vor 100 Jahren....
Was soll diese beschissene Aussage?
Verfasst: 27.01.2005, 19:43
von fat
Lou C. Fire hat geschrieben:hä? ist dies nun eine gewollte Verdrehung der Tatsachen oder wolltest Du sage: "übrigens leben heute viel mehr Einwanderer auf indianischem Gebiet als vor 200 Jahren"?
soweit man das schätzen kann lebten 1498 (entdeckung amerika) auf dem gebiet der usa rund 1.5 mio indianer, ausgerottet durch krankheiten, vertreibung und mord ging die zahl auf rund 200'000 hinunter. Heute wird der Bevölkerunsanteil der Indianer / Eskimos auf ca. 0.8% der us-gesamtbevölkerung geschätzt: bei rund 290 mio einwohnern, dürften es heute rund 2 mio indianer, bzw. ureinwohner sein.
Mätzli hat geschrieben:
Die letzten Morde geschahen übrigens im Dezember 1890. ( Das ist auch noch nicht sooo lange her)
Das stimmt wohl kaum - die letzten gewaltätigen auseinandersetzungen zwischen Indianern und Washington fanden in den sechziger jahren des letzten Jahrhunderts statt.
Verfasst: 27.01.2005, 19:44
von fat
Master hat geschrieben:Es leben heute auch mehr Juden als vor 100 Jahren....
Was soll diese beschissene Aussage?
aber nicht in deutschland ... auch wenn die zahl aufgrund der russland-auswanderer zugenommen hat.
Verfasst: 27.01.2005, 19:48
von Master
ja aber deutschland war und ist nicht das eigene Land der Juden?