Ich habe das Wort "stehlen" in meinem Post extra in Ausrufezeichen gesetzt, da es eben kein stehlen nach StGB ist - aber Grenzgänger haben da klar einen Vorteil, weil die Detailhändler ihren Gewinn optimieren wollen (wie es übrigens die bösen Auslandeinkäufer auch machen). Warum die jetzt hier die Secondos rein bringst, kann ich mir hier nicht erklären, da ich in meinem Post keinen Unterschied zur Herkunft der Personen mache, sondern ich nach Wohnort unterscheide ...Soriak hat geschrieben:Man kann nichts stehlen, dass dem anderen nicht gehoert. Der Schweizer hat doch nicht prinzipiell ein Anrecht auf den Job, nur weil er Schweizer ist. Oder nur weil er in der Schweiz wohnt (nehme an, Secondos stehlen keine Jobs?). Ansonsten trifft das ja nicht nur auf Grenzgaenger zu, sondern Auslaender/Einwanderer allgemein...
Jemand, der in Deutschland lebt, kommt mit einem tieferen Lohn durch -- das stimmt. Aber das trifft auch innerhalb der Schweiz zu. Wohnungen in Zuerich sind viel teurer als Wohnungen in Kriens. Stiehlt der Krienser also den Job des Zuerchers? Dann zaehlen auch noch Steuern: jemand der in Zug lebt, hat bei gleichem Lohn mehr Geld in der Tasche, als jemand in Basel Stadt. Stiehlt der nun den Job des Baslers?
Steht heute ja jedem weitgehend frei, wo er wohnen will. Sprich, der Basler kann auch eine Wohnung in Deutschland mieten, wenn er will. Dann hat auch er tiefere Unterhaltskosten. Aber man lebt ja nicht nur, um Kosten zu minimieren, sondern hat (hoffentlich) auch einen Nutzen vom Leben in Basel bzw. der Schweiz.
Nur so nebenbei hat es in der Schweiz auch mehr offene Leerstellen als Bewerber -- man kann also gar nicht alle mit Leuten aus dem Inland fuellen. Eine gewisse Arbeitslosenquote wird man immer haben, weil man nicht jeden fuer jede Position ausbilden kann. Einem Stapelfahrer ist mit einer Lehrstelle in der IT Branche nicht wirklich geholfen.
Und dadurch seinen Lebensmittelpunkt verlieren? Und was ist besser an einem Schweizer der nach Deutschland zieht um seinen Lohn zu optimieren als an einem Schweizer, der ab und zu nach Deutschland einkaufen geht?
Edit:
Also wir unser Haus umgebaut haben, haben wir ausschliesslich Firmen aus der Region (CH) berücksichtigt und auch unsere Einrichtungen und Materialien in der Schweiz gekauft (SABAG). Wenn ich dann aber zwei Plattenleger aus Ostdeutschland die Saisonal in der Schweiz arbeiten im Badzimmer habe, geht mir die Galle hoch. Nicht grundsätzlich weil es Auswärtige sind oder etwa schlecht gearbeitet wurde (im Gegenteil) - sondern weil ich eine Schweizer Firma beauftrage, diese mir Schweizer Preise verrechnet, aber selber günstige Arbeiter anstellt. Da kann ich beim nächsten Mal gleich die Offerten in F und D ohne schlechtes Gewissen einholen.
Und genau so sehe ich es eben bei den Grossverteilern wie Coop und Migros. So lange diese ihre Wirtschaft mit günstigen Grenzgänger optimieren (welche ihren Lohn wie schon erwähnt praktisch zu 100% im Ausland ausgeben), darf ich meine Wirtschaft ebenfalls optimieren - und wenn ich dazu 1x im Monat nach Deutschland gehe ...