Gurkensalat hat geschrieben:BloodMagic hat geschrieben: ↑06.10.2023, 16:20
in BS gibt es knapp 65'000 regstrierte PWs - was bedeutet, dass es ca. für 3 Leute ein Auto gibt. Das ist jetzt aber nicht wenig. Mal nebenbei wird über die Steuern auf Benzin und Diesel der ÖV mitfinanziert. Es wurde mal gerechnet was das Umweltschutzabo / GA kosten würde wenn das Geld der PWs nicht kommen würde - da würde wohl niemand mehr ÖV fahren können. Ausserdem werden die Strassen ja auch von Bussen, LKWs, Velos, Krankenwagen usw. genutzt - also gebraucht werden sie ja sowieso
In Genf z.B. gibt es 215'000 Autos bei 200'000 einwohnern - also mehr als eines pro Person. Ich glaube kaum, dass der ÖV in Genf schlechter ist als in Basel
Ich nehme mal an du hast mich damit angesprochen.
Zuerst halten wir mal fest, dass kein einziger Verkehrsträger seine Kosten deckt. Man kann das hin und her rechnen wie man will. In reinen Zahlen reisst der motorisierte Verkehr ein Loch von 7 (Autolobby) bis 10 (Bund) Mrd. pro Jahr in die Kasse der Allgemeinheit und ist damit das teuerste Verkehrsmittel. Auf Personenkilometer gerechnet ist Tram/Bus (Nahverkehr) das teuerste Verkehrsmittel und reisst etwa 50 Rp pro Personenkilometer weg (Auto 6 Rp.).
Man kann diese Zahlen hin und her rechnen, was wäre wenn usw. Am Ende des Tages zahlt die Allgemeinheit einen Teil der individuellen Mobilitätskosten. Damit habe ich auch kein Problem.
Was mich am individuellen motorisierten Verkehr mit Abstand am meisten stört ist die abartige Menge, an der Allgemeinheit gehörendem, Platz den er beansprucht und die Autofahrer das mit einer absoluten Selbstverständlichkeit erwarten, dass das weiter geduldet wird. Das Auto ist der Verkehrsträger mit dem schlechtesten Verhältnis an Platzbedarf/Transportleistung. Und hier setzt mein Kritikpunkt an. Es ist amüsant zu beobachten wie sich die Leute ab den rumstehenden Trottis aufregen aber es mit einer absoluten Verständlichkeit hinnehmen, dass man um parkierte Autos Schlange laufen muss.
Aber wie gesagt, ich gönne jedem sein Auto und jeder soll damit machen was er will, aber genau so nehme ich mir das Recht raus für „meinen Platz“ und „meine Ansprüche“ zu wählen und abzustimmen.
Guter faktenbezogener Post.
Aber nicht jeder soll damit machen was er will. Es gibt manchmal gute Gründe (alte Menschen regelmässig zum Spital fahren etc.) ein Auto zu besitzen. Arbeit, wenn ich es halt mit ÖV nicht schaffe, in einem vernünftigen Zeitrahmen und ohne 3 x umzusteigen den AP zu erreichen. Zeitersparnis ca. 90 Min tgl in meinem Fall. Lebensqualität steigt massiv.
Schichtarbeiter (Pflege, Industrie) können auch nicht immer mit ÖV zur Arbeit usw..
Zalando und Anazone Päckli kommen auch nicht mit der Luftpost. Heute muss ein Packet, weshalb auch immer, am nächsten Tag auf der Matte stehen. Alles unnötiger Scheiss.
Nun kommen wir zu den Spass/Freizeitmobilisten, zu denen ich mich bis zu einem gewissen Grad auch zähle. Ich bin hin und wieder Dieselkonsument in meiner Freizeit. Diese Kilomometer kann ich Gott sei Dank auch nirgends abziehen in der Steuererklärung. C'est bon.
Ich bin bereit, für den Diesel eine Luxussteuer zu bezahlen. Das Auto als ewiger Sündenbock greift aber zu kurz. Im Hinblick auf den Klimawandel und die Kapitalistenmentalität müssten alle Güter, Treibstoffe, Grundstücke, Immobilien,... welche nicht essentiell sind (eine Immobilie pro Haushalt ist notwendig), viel höher besteuert werden. Das ist alles Luxus und erzeugt eine Menge CO2.
Wohnfläche pro Kopf bis zu einer gewissen Fläche Freibetrag und darüber hinaus viel höher besteuern. So funktioniert effektive Klimapolitik und Sozialpolitik. Wer mehr konsumiert oder beansprucht von der Allgemeinheit, bezahlt auch mehr.
C'est très simple.
PS: Das Freizeitspielzeug braucht Platz. Dafür bezahle ich 1200.- pro Jah der Gemeinde.
Die PP befinden sich teilweise am Strassenrand und stören optisch auch nicht. Bünzlizaun oder -Hecke könnten mich auch stören. Die parkierten Autos erfüllen auch noch einen Zweck. Sie sorgen dafür, dass nicht gerast werden kann im Quartier.
Ist halt alles Bünzli hier. In Berlin habe ich immens viele WoMos gesehen. Einfach irgendwo parkiert. Natürlich Berliner und keine Touris. Vielerorts bezahlst du keine PP Gebühren und es interessiert noch keine Sau. Allg. in Deutschland. Die sind komplett Campingverrückt