Russland

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numerous_2
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Re: Russland

Beitrag von numerous_2 »

Rotblau2 hat geschrieben: 12.03.2022, 13:45
numerous_2 hat geschrieben: 12.03.2022, 12:53  Glauben die Russen den Scheiss den sie rauslassen wirklich selber?

Man kann in den Medien Berichte lesen über Telefonate zwischen Menschen, die in der Ukraine leben und Menschen, die in Russland leben und nur noch Zugang zu staatlich genehmigten Info-Kanälen haben. Dabei erfährt man, dass viele Russen tatsächlich glauben, dass ihre Armee nur versucht, die Ukraine von den Nazis zu befreien. Putin stützt diese Aussage auf das Asow-Regiment, welches Teil der ukrainischen Armee ist, bei dem einige Nazis Unterschlupf fanden. Das ist Wasser auf die Mühlen von Putin (PS: Asow war meines Wissens ein früherer Hitler-Kollaborateur in der Ukraine, der den Deutschen half Juden aufzuspüren).

Das ist etwas so, wie wenn Corona-Leugner demonstrieren. Unter diese Demonstranten mischen sich einige Nazis. Dann wollen die Linken diese Demos stören und bezichtigen alle Demo-Teilnehmer als Nazis und wollen die Stand nazifrei machen.

Die Rechtsradikalen hatten in der Ukraine mal einen Stimmenanteil von 10%. Unterdessen fiel dieser Anteil auf unter 2% und diese sind nun nicht mehr im Parlament. Daher ist die Argumentation Putins fehl am Platz. Ihm geht es nur um den Frust, dass die Menschen ausserhalb Russlands mit dem Westen sympathisieren statt mit seinem Land. Dass kann er aber sich nicht eingestehen und nahm bisher über 10000 Tote in Kauf. Beim schrecklichsten Szenario könnte sich diese Zahl im Quadrat erhöhen.

Auch wenn es mehr als gerecht wäre, diesen Putin vor Kriegsgericht zu zerren, ist es viel wichtiger, dass die Politik einen diplomatischen Weg findet, den Krieg zu beenden, auch wenn dafür viele Kröten geschluckt werden müssen, wie z.B. eine neutrale Ukraine und Abtretung des Donbass und der Krim.In diesem Fall würde ich aber auf Abstimmungen in diesen Regionen setzen, und zwar von der UNO organisiert. 

Putin ist jetzt schon der grosse Verlierer des Krieges. Mit jedem Tag der noch grösser Loser. Sein Selbstmord wäre ein Segen für die Welt. Noch lässt es seine Paranoia nicht zu.

Agree, danke für deinen Beitrag.

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Somnium
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Re: Russland

Beitrag von Somnium »

Die britische Historikerin und Russlandkennerin Catherine Merridale über die Geheimnisse des Kremls, die Architektur der Einschüchterung und die Ängste des Wladimir Putin.

https://www.bazonline.ch/putin-fuerchte ... 5301008769 (BaZ-Abo!)
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„Der Grad der Beschissenheit ist idealerweise ein konstanter Pegel.“ (JK.Ghost)

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Russland

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Putin ist schon ein verdammtes Arschloch. Er legt irgendwie alles auf den dritten Weltkrieg aus.

"Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow teilte mit, der Angriff habe einem Ausbildungszentrum nahe der polnischen Grenze gegolten, in dem auch Blauhelmkräfte für Friedensmissionen geschult werden und in dem bis kurz vor dem Krieg Nato-Ausbilder arbeiteten."

I'm all in
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Re: Russland

Beitrag von I'm all in »

Bei allem Verständnis für die Ukrainer, welche ihr Land nicht einfach so hergeben wollen, muss man sich langsam Gedanken machen, wie lange das noch aus Ukrainischer Seite gutgehen wird und dieses ganze Leid endlich ein Ende finden wird.

Man hatte ja das Gefühl, dass die Russen nach 2-3 Wochen an Stärke verlieren werden resp. der Westen versuchte natürlich dies so zu verbreiten, damit die Ukrainer wohl noch länger an einen Sieg glauben werden. Aber wir alle müssen uns langsam bewusst werden, dass dies nicht eintreffen wird und das Leid von Tag zu Tag grösser wird.

Putin hat klar signalisiert, dass er nicht zurückziehen wird und notfalls auch die Ukraine "völlig zerstört". China stellt sich weiterhin nicht gegen Russland, was die europäischen Sanktionen doch auch leicht mildert, weil China in diesem Fall das Zünglein an der Waage spielen könnte. Es ist nicht so, dass China mit Russland befreundet ist. Man ist sich aber trotzdem näher als dem Westen resp. vor allem als der USA.

Selensky könnte jetzt zum absoluten Heldenstatus aufsteigen. Auch wenn er mit bestem Beispiel bei der Verteidigung seines Landes vorangeht, muss er als Präsident sich auch immer wieder bewusst sein, dass seine Ideologie nicht immer mit der aller Bürger übereinstimmt. Die Annährung an den Westen und der Nato muss er definitiv begraben ansonsten wird dies noch viel viel mehr Leid in seinem Land verursachen.

blauetomate
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Re: Russland

Beitrag von blauetomate »


Lupinin
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Re: Russland

Beitrag von Lupinin »

Und was ist Deine Lösung für das Problem, dem Diktator sich ergeben, dann kann er eine Region um die nächste einnehmen und fühlt sich in seinem Handeln bemächtigt? Ist doch nur pro russische Propaganda, was hier manche abgeben. Interessant dürfte es werden, wenn die russischen Truppen weiter der Krieg im Westen der Ukraine ausdehnen und dann mal an die Nato-Grenze rankommen. Dann braucht es nur ein paar auf der falschen Seite ("ungegewollt") abgeworfene Raketen bspw in Rumänien und dann muss die Nato Gesicht bekennen um den Pyschopathen und Weltterroristen im Kreml auch mit direkten Waffen entgegenzutreten.
Meiner Meinung nach kostet der Krieg Russland Tag für Tag zuviel, desweiteren werden durch die Sanktionen keine grossen Gelder mehr reinschneien um den Krieg zu finanzieren. Das russische Volk und die Soldaten darben, sodass die Lage immer schlechter wird, auch auf Seiten Russland, bis die Lage in den nächsten Wochen/Monaten explodiert. Wenn man sieht, wie wenig Ukraine Staatsgebiet Russland in 2.5 Wochen Krieg bisher unter Kontrolle gebracht hat, dann werden sie ohne weitere Zerstörung (weitab was in einem regulären Krieg) gerechtfertigt wird, kein Druckmittel mehr haben, aber die Nato müsste von ihrer Schlagkraft kurzen Prozess mit der Belagerung machen können, wenn sie wollen. Bleibe dem Psycho nur noch die Druckmittel, A-, B- und C-Waffen.

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fcbblog.ch
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Re: Russland

Beitrag von fcbblog.ch »


Der Artikel behauptet, dass es rassistisch ist, dass den Flüchtlingen aus der Ukraine mehr Empathie entgegengebracht wird als dazumals den Afghanen, Syrern usw. Über Jemen und Lybien wird in unseren Breitengraden ja eh nicht als Krieg gesprochen.

Bis zu einem gewissen Grad mag das wahr sein. Aber:

- Die Ukraine ist viel näher in allen Aspekten (kulturell, geografisch, religiös usw.)
- Die Art des Krieges ist doch eine ganz andere: Hier handelt es sich um eine Invasion eines mehr oder weniger friedlichen Landes durch seinen Nachbarn, überall sonst waren das mehr oder weniger failed states und Bürgerkriege.
- Bisher flüchteten praktisch nur Frauen und Kinder aus der Ukraine - das Gegenteil ist und war der Fall bei Flüchtlingen aus dem mittleren Osten. 
- Die Ukrainer bringen auch bei Familiennachzug keine Grossfamilien- und Islamismusproblematik mit.

Aber klar... In Lifestyle-Linken Republik-Kreisen kann der Grund für die höhere Emphatie nur sein, das Ukrainer das nazionalsozialistische Übermensch-Ideal mit blauen Augen und blonden Haaren erfüllen und wir alle irgendwo halt doch noch verkappte Nazi-Rassisten seien und einfach niemanden mit braunem Teint in Europa wollen. Der Artikel ist somit selbst einfach nur rassistischer Brunz.

Hätte der Autor kurz innegehalten und sich die fiktive Frage gestellt wie viel grösser wohl die Empathie noch wäre, wenn hier Italien, Portugal oder Griechenland betroffen wäre, hätte er sogar einen guten Artikel über die echten Gründe für die Unterschiede in der Reaktion eines grossen Teils der Bevölkerung schreiben können.

BSL>ZRH
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Re: Russland

Beitrag von BSL>ZRH »

fcbblog.ch hat geschrieben: 13.03.2022, 19:02

Der Artikel behauptet, dass es rassistisch ist, dass den Flüchtlingen aus der Ukraine mehr Empathie entgegengebracht wird als dazumals den Afghanen, Syrern usw. Über Jemen und Lybien wird in unseren Breitengraden ja eh nicht als Krieg gesprochen.

Bis zu einem gewissen Grad mag das wahr sein. Aber:

- Die Ukraine ist viel näher in allen Aspekten (kulturell, geografisch, religiös usw.)
- Die Art des Krieges ist doch eine ganz andere: Hier handelt es sich um eine Invasion eines mehr oder weniger friedlichen Landes durch seinen Nachbarn, überall sonst waren das mehr oder weniger failed states und Bürgerkriege.
- Bisher flüchteten praktisch nur Frauen und Kinder aus der Ukraine - das Gegenteil ist und war der Fall bei Flüchtlingen aus dem mittleren Osten. 
- Die Ukrainer bringen auch bei Familiennachzug keine Grossfamilien- und Islamismusproblematik mit.

Aber klar... In Lifestyle-Linken Republik-Kreisen kann der Grund für die höhere Emphatie nur sein, das Ukrainer das nazionalsozialistische Übermensch-Ideal mit blauen Augen und blonden Haaren erfüllen und wir alle irgendwo halt doch noch verkappte Nazi-Rassisten seien und einfach niemanden mit braunem Teint in Europa wollen. Der Artikel ist somit selbst einfach nur rassistischer Brunz.

Hätte der Autor kurz innegehalten und sich die fiktive Frage gestellt wie viel grösser wohl die Empathie noch wäre, wenn hier Italien, Portugal oder Griechenland betroffen wäre, hätte er sogar einen guten Artikel über die echten Gründe für die Unterschiede in der Reaktion eines grossen Teils der Bevölkerung schreiben können.
Das ist der absolut springende Punkt. Im Gegensatz zu der Afghanischen Armee kämpfen die männlichen Ukrainer für ihr Land und laufen nicht wie feige Schweine vor dem Kampf weg. Hätten die Afghanen gekämpft, wohlgemerkt mit aller Unterstützung der USA und numerischer Überlegenheit hätten sie eine Zukunft und die Taliban 0 Chance. 

Und die Ukrainer sind nicht schon durch 10 andere sichere Staaten geflüchtet um im möglichst Reichsten Land zu leben. Maximal durch 2 andere sichere Staaten. Auch das viele wieder zurück in die Ukraine wollen verschafft ihnen Sympathie. Das kann ich von den anderen Flüchtlingsgruppen nicht gerade behaupten 
 

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nobilissa
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Re: Russland

Beitrag von nobilissa »

Lupinin hat geschrieben: 13.03.2022, 18:27 Und was ist Deine Lösung für das Problem, dem Diktator .....
(Die Diskussion betrifft grad ein anderes Thema, daher Beitrag gelöscht.)
Zuletzt geändert von nobilissa am 14.03.2022, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Russland

Beitrag von fcbblog.ch »

BSL>ZRH hat geschrieben: 13.03.2022, 19:13
fcbblog.ch hat geschrieben: 13.03.2022, 19:02

Der Artikel behauptet, dass es rassistisch ist, dass den Flüchtlingen aus der Ukraine mehr Empathie entgegengebracht wird als dazumals den Afghanen, Syrern usw. Über Jemen und Lybien wird in unseren Breitengraden ja eh nicht als Krieg gesprochen.

Bis zu einem gewissen Grad mag das wahr sein. Aber:

- Die Ukraine ist viel näher in allen Aspekten (kulturell, geografisch, religiös usw.)
- Die Art des Krieges ist doch eine ganz andere: Hier handelt es sich um eine Invasion eines mehr oder weniger friedlichen Landes durch seinen Nachbarn, überall sonst waren das mehr oder weniger failed states und Bürgerkriege.
- Bisher flüchteten praktisch nur Frauen und Kinder aus der Ukraine - das Gegenteil ist und war der Fall bei Flüchtlingen aus dem mittleren Osten. 
- Die Ukrainer bringen auch bei Familiennachzug keine Grossfamilien- und Islamismusproblematik mit.

Aber klar... In Lifestyle-Linken Republik-Kreisen kann der Grund für die höhere Emphatie nur sein, das Ukrainer das nazionalsozialistische Übermensch-Ideal mit blauen Augen und blonden Haaren erfüllen und wir alle irgendwo halt doch noch verkappte Nazi-Rassisten seien und einfach niemanden mit braunem Teint in Europa wollen. Der Artikel ist somit selbst einfach nur rassistischer Brunz.

Hätte der Autor kurz innegehalten und sich die fiktive Frage gestellt wie viel grösser wohl die Empathie noch wäre, wenn hier Italien, Portugal oder Griechenland betroffen wäre, hätte er sogar einen guten Artikel über die echten Gründe für die Unterschiede in der Reaktion eines grossen Teils der Bevölkerung schreiben können.
Das ist der absolut springende Punkt. Im Gegensatz zu der Afghanischen Armee kämpfen die männlichen Ukrainer für ihr Land und laufen nicht wie feige Schweine vor dem Kampf weg. Hätten die Afghanen gekämpft, wohlgemerkt mit aller Unterstützung der USA und numerischer Überlegenheit hätten sie eine Zukunft und die Taliban 0 Chance. 

Und die Ukrainer sind nicht schon durch 10 andere sichere Staaten geflüchtet um im möglichst Reichsten Land zu leben. Maximal durch 2 andere sichere Staaten. Auch das viele wieder zurück in die Ukraine wollen verschafft ihnen Sympathie. Das kann ich von den anderen Flüchtlingsgruppen nicht gerade behaupten 

Ich glaube eben grade, dass es nicht ein springender Punkt ist, sondern viele. Und nur weil man nicht für ein Afghanistan kämpfen möchte, das im Grunde eh nur auf dem Papier existiert, ist man noch lange nicht gleich ein feiges Schwein.

Beim zweiten Abschnitt hast du aber natürlich volkommen recht, da es sich bei der Ukraine eben auch für uns grenztechnisch (Schengen) sogar um einen direkten Nachbarstaat handelt. Also ist es auch nichts als logisch, dass der ganze Schengenraum, direkte Nachbarschaftshilfe leistet.

Aber klar auch, dass die lifestyle-linke Republik solche Überlegungen nicht anstellt sondern lieber spalterisch und dumpf in das rassistische Kriegsnarrativ der russischen Führung einstimmt: In der Ukraine seien blond-blauäugige vom Westen geliebte und finanzierte Nazis an der Macht, die jetzt von Europa nur eine solche Solidarität erfahren würden, weil dort die gleichen blond-blauäugigen Nazis an der Macht seien.
Zuletzt geändert von fcbblog.ch am 14.03.2022, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Konter
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Re: Russland

Beitrag von Konter »

fcbblog.ch hat geschrieben: 13.03.2022, 19:02

Der Artikel behauptet, dass es rassistisch ist, dass den Flüchtlingen aus der Ukraine mehr Empathie entgegengebracht wird als dazumals den Afghanen, Syrern usw. Über Jemen und Lybien wird in unseren Breitengraden ja eh nicht als Krieg gesprochen.

Bis zu einem gewissen Grad mag das wahr sein. Aber:

- Die Ukraine ist viel näher in allen Aspekten (kulturell, geografisch, religiös usw.)
- Die Art des Krieges ist doch eine ganz andere: Hier handelt es sich um eine Invasion eines mehr oder weniger friedlichen Landes durch seinen Nachbarn, überall sonst waren das mehr oder weniger failed states und Bürgerkriege.
- Bisher flüchteten praktisch nur Frauen und Kinder aus der Ukraine - das Gegenteil ist und war der Fall bei Flüchtlingen aus dem mittleren Osten. 
- Die Ukrainer bringen auch bei Familiennachzug keine Grossfamilien- und Islamismusproblematik mit.

Aber klar... In Lifestyle-Linken Republik-Kreisen kann der Grund für die höhere Emphatie nur sein, das Ukrainer das nazionalsozialistische Übermensch-Ideal mit blauen Augen und blonden Haaren erfüllen und wir alle irgendwo halt doch noch verkappte Nazi-Rassisten seien und einfach niemanden mit braunem Teint in Europa wollen. Der Artikel ist somit selbst einfach nur rassistischer Brunz.

Hätte der Autor kurz innegehalten und sich die fiktive Frage gestellt wie viel grösser wohl die Empathie noch wäre, wenn hier Italien, Portugal oder Griechenland betroffen wäre, hätte er sogar einen guten Artikel über die echten Gründe für die Unterschiede in der Reaktion eines grossen Teils der Bevölkerung schreiben können.

Und inwiefern relativieren deine Punkte, den Fakt, dass viele für Flüchtlinge aus dem globalen Süden weniger Empathie übrig haben?

1) Warum spielt es für geflüchtete Menschen eine Rolle, welche Kultur oder Religion sie haben. Es heisst Menschenrecht und nicht Kulturrecht oder Religionsrecht

2) Spielt es für geflüchtete Menschen eine Rolle, ob sie wegen eines Invasionskriegs oder eines Bürgerkrieges flüchten? Ausserdem sind diese Staaten nicht einfach so Failed States, sondern mitunter wegen des Einfluss der Grossmächte im Kalten Krieg in den postkolonialen Ländern.

3) Dürfen Männer nicht vor Krieg flüchten?

4) Die scheinbare Islamismusproblematik ist nichts weiter als eine rassistische Verschwörungstheorie. Die überwiegende Mehrheit der Muslime in Europa machen keine religiösen Probleme. Ist es denn ein Verbrechen eine andere kulturelle Praxis auszuüben?

Yazid
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Re: Russland

Beitrag von Yazid »

Konter hat geschrieben: 14.03.2022, 07:23 Und inwiefern relativieren deine Punkte, den Fakt, dass viele für Flüchtlinge aus dem globalen Süden weniger Empathie übrig haben?

1) Warum spielt es für geflüchtete Menschen eine Rolle, welche Kultur oder Religion sie haben. Es heisst Menschenrecht und nicht Kulturrecht oder Religionsrecht

2) Spielt es für geflüchtete Menschen eine Rolle, ob sie wegen eines Invasionskriegs oder eines Bürgerkrieges flüchten? Ausserdem sind diese Staaten nicht einfach so Failed States, sondern mitunter wegen des Einfluss der Grossmächte im Kalten Krieg in den postkolonialen Ländern.

3) Dürfen Männer nicht vor Krieg flüchten?

4) Die scheinbare Islamismusproblematik ist nichts weiter als eine rassistische Verschwörungstheorie. Die überwiegende Mehrheit der Muslime in Europa machen keine religiösen Probleme. Ist es denn ein Verbrechen eine andere kulturelle Praxis auszuüben?

Danke!

Wenn dies mittlerweile selbst ein Robert Ménard (Bürgermeister von Béziers und immer wieder durch rechtsextreme Haltungen aufgefallen) einsieht, spricht das Bände...

https://www.rtl.fr/actu/politique/guerr ... 7900132671

Bananenjoe
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Re: Russland

Beitrag von Bananenjoe »

fcbblog.ch hat geschrieben: 13.03.2022, 19:02

Der Artikel behauptet, dass es rassistisch ist, dass den Flüchtlingen aus der Ukraine mehr Empathie entgegengebracht wird als dazumals den Afghanen, Syrern usw. Über Jemen und Lybien wird in unseren Breitengraden ja eh nicht als Krieg gesprochen.

Bis zu einem gewissen Grad mag das wahr sein. Aber:

- Die Ukraine ist viel näher in allen Aspekten (kulturell, geografisch, religiös usw.)
- Die Art des Krieges ist doch eine ganz andere: Hier handelt es sich um eine Invasion eines mehr oder weniger friedlichen Landes durch seinen Nachbarn, überall sonst waren das mehr oder weniger failed states und Bürgerkriege.
- Bisher flüchteten praktisch nur Frauen und Kinder aus der Ukraine - das Gegenteil ist und war der Fall bei Flüchtlingen aus dem mittleren Osten. 
- Die Ukrainer bringen auch bei Familiennachzug keine Grossfamilien- und Islamismusproblematik mit.

Aber klar... In Lifestyle-Linken Republik-Kreisen kann der Grund für die höhere Emphatie nur sein, das Ukrainer das nazionalsozialistische Übermensch-Ideal mit blauen Augen und blonden Haaren erfüllen und wir alle irgendwo halt doch noch verkappte Nazi-Rassisten seien und einfach niemanden mit braunem Teint in Europa wollen. Der Artikel ist somit selbst einfach nur rassistischer Brunz.

Hätte der Autor kurz innegehalten und sich die fiktive Frage gestellt wie viel grösser wohl die Empathie noch wäre, wenn hier Italien, Portugal oder Griechenland betroffen wäre, hätte er sogar einen guten Artikel über die echten Gründe für die Unterschiede in der Reaktion eines grossen Teils der Bevölkerung schreiben können.

Vielen Dank! Endlich mal einer der ausspricht was viele denken…Teile deine Meinung zu 100%!

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Re: Russland

Beitrag von fcbblog.ch »

Konter hat geschrieben: 14.03.2022, 07:23
fcbblog.ch hat geschrieben: 13.03.2022, 19:02

Der Artikel behauptet, dass es rassistisch ist, dass den Flüchtlingen aus der Ukraine mehr Empathie entgegengebracht wird als dazumals den Afghanen, Syrern usw. Über Jemen und Lybien wird in unseren Breitengraden ja eh nicht als Krieg gesprochen.

Bis zu einem gewissen Grad mag das wahr sein. Aber:

- Die Ukraine ist viel näher in allen Aspekten (kulturell, geografisch, religiös usw.)
- Die Art des Krieges ist doch eine ganz andere: Hier handelt es sich um eine Invasion eines mehr oder weniger friedlichen Landes durch seinen Nachbarn, überall sonst waren das mehr oder weniger failed states und Bürgerkriege.
- Bisher flüchteten praktisch nur Frauen und Kinder aus der Ukraine - das Gegenteil ist und war der Fall bei Flüchtlingen aus dem mittleren Osten. 
- Die Ukrainer bringen auch bei Familiennachzug keine Grossfamilien- und Islamismusproblematik mit.

Aber klar... In Lifestyle-Linken Republik-Kreisen kann der Grund für die höhere Emphatie nur sein, das Ukrainer das nazionalsozialistische Übermensch-Ideal mit blauen Augen und blonden Haaren erfüllen und wir alle irgendwo halt doch noch verkappte Nazi-Rassisten seien und einfach niemanden mit braunem Teint in Europa wollen. Der Artikel ist somit selbst einfach nur rassistischer Brunz.

Hätte der Autor kurz innegehalten und sich die fiktive Frage gestellt wie viel grösser wohl die Empathie noch wäre, wenn hier Italien, Portugal oder Griechenland betroffen wäre, hätte er sogar einen guten Artikel über die echten Gründe für die Unterschiede in der Reaktion eines grossen Teils der Bevölkerung schreiben können.

Und inwiefern relativieren deine Punkte, den Fakt, dass viele für Flüchtlinge aus dem globalen Süden weniger Empathie übrig haben?

1) Warum spielt es für geflüchtete Menschen eine Rolle, welche Kultur oder Religion sie haben. Es heisst Menschenrecht und nicht Kulturrecht oder Religionsrecht

2) Spielt es für geflüchtete Menschen eine Rolle, ob sie wegen eines Invasionskriegs oder eines Bürgerkrieges flüchten? Ausserdem sind diese Staaten nicht einfach so Failed States, sondern mitunter wegen des Einfluss der Grossmächte im Kalten Krieg in den postkolonialen Ländern.

3) Dürfen Männer nicht vor Krieg flüchten?

4) Die scheinbare Islamismusproblematik ist nichts weiter als eine rassistische Verschwörungstheorie. Die überwiegende Mehrheit der Muslime in Europa machen keine religiösen Probleme. Ist es denn ein Verbrechen eine andere kulturelle Praxis auszuüben?


Merkst du nicht, dass du komplett gegen ein von dir erbautes Strohmännchen argumentierst? Ich habe nur behauptet, dass weit wichtigere und andere Gründe als nur Rassismus für dieses weniger an Empathie verantwortlich sind.


1) Warum spielt es für geflüchtete Menschen eine Rolle, welche Kultur oder Religion sie haben. Es heisst Menschenrecht und nicht Kulturrecht oder Religionsrecht?

Tut es nicht - dennoch ist es nicht rassistisch, dass man mehr Empathie empfindet, wenn das Haus des "Nachbarn" mit dem ähnlichen Lebensentwurf, ähnlichen familiären und staatlichen Strukturen und ähnlichen Werten usw. brennt. Die Hautfarbe ist, wenn überhaupt, für die wenigsten das Ausschlaggebende dafür, dass uns die Ukraine emotional "näher" ist. Genauso verstehe ich vollkommen, dass z.B. den Menschen in Ostanatolien oder Jordanien der Krieg in Syrien "näher" ging, als der Krieg jetzt in der Ukraine und das sicher nicht, weil sie Rassisten sind.


2) Spielt es für geflüchtete Menschen eine Rolle, ob sie wegen eines Invasionskriegs oder eines Bürgerkrieges flüchten? Ausserdem sind diese Staaten nicht einfach so Failed States, sondern mitunter wegen des Einfluss der Grossmächte im Kalten Krieg in den postkolonialen Ländern.

Für diejenigen, die fliehen müssen sicher nicht. Aber auch hier ist es kein Wunder, dass empathischer reagiert wird, wenn Opfer- und Täterrollen so klar verteilt sind. Oder glaubst du russische Flüchtlinge aus der Donbass-Region würden momentan gleich empathisch empfangen? Bei Bürgerkriegen ist das anders und häufig flohen ja auch Kämpfer und Kriegsverbrecher im Kriegsverlauf über die gleichen Routen. Zumal sicher auch eine gewisse Abstumpfung bezüglich Krieg im nahen Osten vorhanden ist. Mit dem in der Republik an die Wand gezeichneten Rassismus (Europäer wollen nur denen helfen, die gleich aussehen), hat auch das wenig zu tun.


3) Dürfen Männer nicht vor Krieg flüchten?

Klar dürfen sie das. Aber dürfen sie mit der gleichen Empathie rechnen wie Frauen und Kinder? Traditionell gestehen wir Frauen und Kindern nunmal ein deutlich höheres Schutzbedürfnis zu als Männern.


4) Die scheinbare Islamismusproblematik ist nichts weiter als eine rassistische Verschwörungstheorie. Die überwiegende Mehrheit der Muslime in Europa machen keine religiösen Probleme. Ist es denn ein Verbrechen eine andere kulturelle Praxis auszuüben?

Alles klar, die von Grossfamilien geprägten afrikanischen, mittelöstlichen und islamischen Kulturen führen in Europa zu überhaupt keinen Problemen an Schulen, und auch das Frauenbild ist vielleicht etwas angestaubt aber grundsätzlich durchgehend unproblematisch und hindert weder die Mädchen aus diesen Kulturen an der Partizipation in der Aufnahmegesellschaft, noch die europäischen Frauen bei ihrer Teilnahme und Entfaltung im öffentlichen Raum, auch ausserhalb der Schutzmauern des akademischen Bildungsbürgertums. Ehrenmorde gibt und gab es nie, die Übergriffe in Köln sind alle erfunden und auch massive Übervertretung von Flüchtlingen aus bestimmten Ländern bei Straftaten (noch mehr bei Sexualstraftaten) in der Öffentlichkeit ist auch nur Verschwörungstheorie...
Es ist nicht rassistisch wenn man solchen Kulturen, die vielfach in Widerspruch zur eigenen Kultur oder sogar den Gesetzen und Grundwerten des eigenen Landes widerstreben weniger emphatisch entgegenblickt als anderen Kulturen, wo eine grössere Schnittmenge besteht.
Aber in dieser Hinsicht, und gerade auch wenn es um die Menschenrechte der Töchter muslimischer Einwanderer in Europa geht und ihr Recht auf volle Teilhabe an der Gesellschaft, haben Lifestyle-Linke in ihrer Akademiker-Blase, wie z.B. der Republik-Journalist Dani Binswanger seit Jahren bewusst einen absolut blinden Winkel. Schliesslich waren sie ja auch vorne mit dabei, die menschenrechtswidrige Praxis der Vollverschleierung als rebellischen Akt der Selbstbestimmung zu "verschleiern" : https://www.republik.ch/2021/02/16/der- ... ne-revolte

Damals wie auch jetzt, fallen sie auf die spalterischen Gegner der freien westlichen Gesellschaften rein. Damals auf Islamofaschistische Frauenfeinde und ihre Religionsvereine und heute auf Putins Propaganda, dass die Ukraine und der Westen am Ende blond-blauäugige Nazi-Rassisten seien, die sich nur deshalb gegenseitig helfen würden.

 

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Re: Russland

Beitrag von Konter »

Du solltest dringend mal deinen Rassismus-Begriff überdenken, wenn du meinst dass all deine Ressentiments nichts mit Rassismus zu tun haben, nur weil man nicht explizit auf die Hautfarbe verweist.


Und ja es ist höchst rassistisch, wenn man russischen Flüchtlinge aus der Ukraine nicht mit der gleichen Empathie begegnet wie den Ukrainischen. Die können nämlich genauso wenig für den Konflikt.

Wir haben so ein tolles Organ in unserem Kopf, vielleicht sollte man dies ein wenig öfters einschalten, dann würde man nicht so einfach den basalen Instinkten verfallen.

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Re: Russland

Beitrag von fcbblog.ch »

Konter hat geschrieben: 14.03.2022, 09:04 Du solltest dringend mal deinen Rassismus-Begriff überdenken, wenn du meinst dass all deine Ressentiments nichts mit Rassismus zu tun haben, nur weil man nicht explizit auf die Hautfarbe verweist.


Und ja es ist höchst rassistisch, wenn man russischen Flüchtlinge aus der Ukraine nicht mit der gleichen Empathie begegnet wie den Ukrainischen. Die können nämlich genauso wenig für den Konflikt.

Wir haben so ein tolles Organ in unserem Kopf, vielleicht sollte man dies ein wenig öfters einschalten, dann würde man nicht so einfach den basalen Instinkten verfallen.
In welchem Verständnis von Rassismus im Artikel der Republik geschrieben wird, hat der Autor ja durch den Titel "Nun haben sie blaue Augen" ziemlich deutlich gemacht. Du kannst gerne für dich eine andere Definition von Rassismus haben und darunter jegliche Generalisierung zusammenfassen wie z.B. auch, die sexistischen oder kulturellen und geografischen Komponenten. Nur wenn alles Rassismus ist, dann ist nichts Rassismus.

Und ausserdem legt auch eine klare Präferenz im Empathieempfinden gegenüber den, zumindest so wahrgenommenen, Opfern einer Invasion gegenüber den Invasoren keinen, wie im Untertitel des Artikels behaupteten, Rassismus in Europa offen.

Tatsächlich schreibt hier ein 31-jähriger Afghan-Österreicher einen Rassismus herbei, weil er sich davon schockiert fühlt, dass in einigen wenigen deutschen Talkshows irgendwelche aktuellen und Ex-Militärs sich von der Wehrhaftigkeit der ukrainischen Bevölkerung beeindruckt zeigten und dies mit der mehr oder weniger kampflosen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan verglichen haben. Er zeigt dabei aber genau die gleichen "rassistischen" Verhaltensmuster wie die kritisierten "Europäer". Ihm selbst ist nämlich natürlich der Krieg in Afghanistan viel näher, und er empfindet mehr Empathie für die Opfer dieses Krieges.
Zuletzt geändert von fcbblog.ch am 14.03.2022, 09:50, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Russland

Beitrag von Käsebrot »

I'm all in hat geschrieben: 13.03.2022, 15:50 Bei allem Verständnis für die Ukrainer, welche ihr Land nicht einfach so hergeben wollen, muss man sich langsam Gedanken machen, wie lange das noch aus Ukrainischer Seite gutgehen wird und dieses ganze Leid endlich ein Ende finden wird.

Man hatte ja das Gefühl, dass die Russen nach 2-3 Wochen an Stärke verlieren werden resp. der Westen versuchte natürlich dies so zu verbreiten, damit die Ukrainer wohl noch länger an einen Sieg glauben werden. Aber wir alle müssen uns langsam bewusst werden, dass dies nicht eintreffen wird und das Leid von Tag zu Tag grösser wird.

Putin hat klar signalisiert, dass er nicht zurückziehen wird und notfalls auch die Ukraine "völlig zerstört". China stellt sich weiterhin nicht gegen Russland, was die europäischen Sanktionen doch auch leicht mildert, weil China in diesem Fall das Zünglein an der Waage spielen könnte. Es ist nicht so, dass China mit Russland befreundet ist. Man ist sich aber trotzdem näher als dem Westen resp. vor allem als der USA.

Selensky könnte jetzt zum absoluten Heldenstatus aufsteigen. Auch wenn er mit bestem Beispiel bei der Verteidigung seines Landes vorangeht, muss er als Präsident sich auch immer wieder bewusst sein, dass seine Ideologie nicht immer mit der aller Bürger übereinstimmt. Die Annährung an den Westen und der Nato muss er definitiv begraben ansonsten wird dies noch viel viel mehr Leid in seinem Land verursachen.
Wieso? Ist die ukrainische Souveränität nichts wert? Dürfen die Menschen nicht ihr eigenes Land gegen einen ausländischen Aggressor verteidigen? Verantwortlich für dieses Leid ist nicht die Ukraine sondern einzig und allein Putin/Russland!

Und wer sagt, dass Putin sich mit der Ukrainie zufrieden geben würde?
 

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Re: Russland

Beitrag von Konter »

fcbblog.ch hat geschrieben: 14.03.2022, 09:32
Konter hat geschrieben: 14.03.2022, 09:04 Du solltest dringend mal deinen Rassismus-Begriff überdenken, wenn du meinst dass all deine Ressentiments nichts mit Rassismus zu tun haben, nur weil man nicht explizit auf die Hautfarbe verweist.


Und ja es ist höchst rassistisch, wenn man russischen Flüchtlinge aus der Ukraine nicht mit der gleichen Empathie begegnet wie den Ukrainischen. Die können nämlich genauso wenig für den Konflikt.

Wir haben so ein tolles Organ in unserem Kopf, vielleicht sollte man dies ein wenig öfters einschalten, dann würde man nicht so einfach den basalen Instinkten verfallen.
In welchem Verständnis von Rassismus im Artikel der Republik geschrieben wird, hat der Autor ja durch den Titel "Nun haben sie blaue Augen" ziemlich deutlich gemacht. Du kannst gerne für dich eine andere Definition von Rassismus haben und darunter jegliche Generalisierung zusammenfassen wie z.B. auch, die sexistischen oder kulturellen und geografischen Komponenten. Nur wenn alles Rassismus ist, dann ist nichts Rassismus.

Und ausserdem legt auch eine klare Präferenz im Empathieempfinden gegenüber den, zumindest so wahrgenommenen, Opfern einer Invasion gegenüber den Invasoren keinen, wie im Untertitel des Artikels behaupteten, Rassismus in Europa offen.

Tatsächlich schreibt hier ein 31-jähriger Afghan-Österreicher einen Rassismus herbei, weil er sich davon schockiert fühlt, dass in einigen wenigen deutschen Talkshows irgendwelche aktuellen und Ex-Militärs sich von der Wehrhaftigkeit der ukrainischen Bevölkerung beeindruckt zeigten und dies mit der mehr oder weniger kampflosen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan verglichen haben. Er zeigt dabei aber genau die gleichen "rassistischen" Verhaltensmuster wie die kritisierten "Europäer". Ihm selbst ist nämlich natürlich der Krieg in Afghanistan viel näher, und er empfindet mehr Empathie für die Opfer dieses Krieges.
Das mit den blauen Augen (als Zitat einer anderen Person) hat er ja nur als Spielball genommen, um über das Thema Rassismus vertiefter zu diskutieren. Er spricht in dem Artikel viele andere Bereiche an, die weit über das biologische Aussehen gehen.
 

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Konter
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Re: Russland

Beitrag von Konter »

Käsebrot hat geschrieben: 14.03.2022, 09:46
I'm all in hat geschrieben: 13.03.2022, 15:50 Bei allem Verständnis für die Ukrainer, welche ihr Land nicht einfach so hergeben wollen, muss man sich langsam Gedanken machen, wie lange das noch aus Ukrainischer Seite gutgehen wird und dieses ganze Leid endlich ein Ende finden wird.

Man hatte ja das Gefühl, dass die Russen nach 2-3 Wochen an Stärke verlieren werden resp. der Westen versuchte natürlich dies so zu verbreiten, damit die Ukrainer wohl noch länger an einen Sieg glauben werden. Aber wir alle müssen uns langsam bewusst werden, dass dies nicht eintreffen wird und das Leid von Tag zu Tag grösser wird.

Putin hat klar signalisiert, dass er nicht zurückziehen wird und notfalls auch die Ukraine "völlig zerstört". China stellt sich weiterhin nicht gegen Russland, was die europäischen Sanktionen doch auch leicht mildert, weil China in diesem Fall das Zünglein an der Waage spielen könnte. Es ist nicht so, dass China mit Russland befreundet ist. Man ist sich aber trotzdem näher als dem Westen resp. vor allem als der USA.

Selensky könnte jetzt zum absoluten Heldenstatus aufsteigen. Auch wenn er mit bestem Beispiel bei der Verteidigung seines Landes vorangeht, muss er als Präsident sich auch immer wieder bewusst sein, dass seine Ideologie nicht immer mit der aller Bürger übereinstimmt. Die Annährung an den Westen und der Nato muss er definitiv begraben ansonsten wird dies noch viel viel mehr Leid in seinem Land verursachen.
Wieso? Ist die ukrainische Souveränität nichts wert? Dürfen die Menschen nicht ihr eigenes Land gegen einen ausländischen Aggressor verteidigen? Verantwortlich für dieses Leid ist nicht die Ukraine sondern einzig und allein Putin/Russland!

Und wer sagt, dass Putin sich mit der Ukrainie zufrieden geben würde?

Sie scheint zumindest nicht wertvoll genug, um ein militärisches Eingreifen der NATO auszulösen. Und wer schreibt hier von dürfen. Natürlich dürfen sie es, nur darf aber auch die Frage gestellt werden wie sinnvoll es ist, wenn sie so ziemlich alleine dastehen.  

 

Fulehung
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Re: Russland

Beitrag von Fulehung »

Ach, der Hass auf die Flüchtlinge kommt noch früh genug. Ich freue mich schon wieder auf die Diskussionen mit den Dorfdeppen darüber, warum Flüchtlinge sich teurere Dinge leisten (können) als sie und dass man ihnen iPhone und Turnschuhe wegnehmen sollte. Und natürlich die Lederjacke! Viel hängt eh davon ab, ob sich die mitflüchtenden Jugendlichen in der Öffentlichkeit mit Wodka volllaufen lassen und herumpöbeln oder ob sie (auch dank der Möglichkeit zur Lehre / zum Job – was eben vielen anderen Flüchtlingsgruppen dummerweise verwehrt bleibt) nicht gross auffallen.

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Faniella Diwani
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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

Fulehung hat geschrieben: 14.03.2022, 10:53 Ach, der Hass auf die Flüchtlinge kommt noch früh genug. Ich freue mich schon wieder auf die Diskussionen mit den Dorfdeppen darüber, warum Flüchtlinge sich teurere Dinge leisten (können) als sie und dass man ihnen iPhone und Turnschuhe wegnehmen sollte. Und natürlich die Lederjacke! Viel hängt eh davon ab, ob sich die mitflüchtenden Jugendlichen in der Öffentlichkeit mit Wodka volllaufen lassen und herumpöbeln oder ob sie (auch dank der Möglichkeit zur Lehre / zum Job – was eben vielen anderen Flüchtlingsgruppen dummerweise verwehrt bleibt) nicht gross auffallen.

Ist so. Und dann kochen die sicher auch so komisch das man es im Treppenhaus riecht.
Und WEHE die sind nicht mindestens 200% dankbar das wir unsere alten abgetragenen Kleider bei ihnen entsorgen wollen. Oder sie motzen über eine zu teuer vermietete Schimmelwohnung.

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Re: Russland

Beitrag von fcbblog.ch »

Spannend, wie sich einige nun hinter linkem Zynismus und Rassismus-Unkenrufen verstecken um bloss nicht die enorme nicht nur schweiz- sondern europaweite Hilfsbereitschaft gegenüber Kriegsflüchtlingen zu registrieren, die man eben auch als "echte" Flüchtlinge wahrnimmt - sprich es flüchten vor den Bomben zuerst Frauen und Kinder in sichere Nachbarländer.

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Faniella Diwani
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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

fcbblog.ch hat geschrieben: 14.03.2022, 12:38 Spannend, wie sich einige nun hinter linkem Zynismus und Rassismus-Unkenrufen verstecken um bloss nicht die enorme nicht nur schweiz- sondern europaweite Hilfsbereitschaft gegenüber Kriegsflüchtlingen zu registrieren, die man eben auch als "echte" Flüchtlinge wahrnimmt - sprich es flüchten vor den Bomben zuerst Frauen und Kinder in sichere Nachbarländer.

"Falscher Flüchtling": Hunger, Diktatur, Wirtschaft am Arsch
"Echter Flüchtling": Krieg, nix anderes! Aber nur wenn es keine Syrer sind.

Ja. Ist natürlich ein Unterschied. Sorry.

Und bevor du jetzt abgehst: Unsere Familie hat geeigneten Platz für 3-4 Personen angeboten.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Konter hat geschrieben: 14.03.2022, 09:04 Du solltest dringend mal deinen Rassismus-Begriff überdenken, wenn du meinst dass all deine Ressentiments nichts mit Rassismus zu tun haben, nur weil man nicht explizit auf die Hautfarbe verweist.


Und ja es ist höchst rassistisch, wenn man russischen Flüchtlinge aus der Ukraine nicht mit der gleichen Empathie begegnet wie den Ukrainischen. Die können nämlich genauso wenig für den Konflikt.

Wir haben so ein tolles Organ in unserem Kopf, vielleicht sollte man dies ein wenig öfters einschalten, dann würde man nicht so einfach den basalen Instinkten verfallen.
Das Problem, welches du beschreibst ist ein festgefahrenes Schubladendenken. Zu wenig Offenheit, einen Menschen als Mensch und Individuum wahrzunehmen, sondern ihn anhand irgendwelcher Merkmale einzuordnen und somit als Kategorie ablehnen zu können, ohne sich mit dem Individuum auseinandersetzen zu müssen. Menschen haben Mühe damit unmenschlich zu sein. Einfacher fällt es aber, unmenschlich gegenüber Schubladen, Labels und Kategorien zu sein, weil es den Blick auf die Menschen darin erspart.

Ich halte aber den Begriff Rassismus nicht für angebracht, da er eine ganz spezifische Form der Schubladisierung beschreibt. Nicht umsonst wurde der Begriff Kulturrassismus (Rassimus ohne Rassen) eingeführt. Persönlich halte ich den Begriff Fremdenfeindlichkeit passender als Rassismus oder Kulturrassismus, auch wenn ich nicht absolut mit ihm übereinstimme.

Ich sehe es vielmehr als Angst vor dem Fremden, respektive vor der Entfremdung. Wer auf empfundene Angst mit Angriff reagiert, handelt und äussert sich fremdenfeindlich. Wer darauf mit Flucht reagiert, geht dem Fremden aus dem Weg und diskriminiert so unbewusst durch Missachtung und der Verwehrung von Integrationsmöglichkeiten.

Dieses ablehnende Verhalten (angriffig oder meidend) kann man mehr oder weniger stark ausgeprägt in verschiedensten Bereichen beobachten. Hautfarbe, Kulturkreis, Religion, Sexuelle Orientierung, Bildungsniveau, politische Ausrichtung, musikalische Präferenzen, Vorliebe für Sportart oder Sportclub. Aber ich käme auch nicht auf die Idee, hier plötzlich den Begriff Rassismus anzuwenden oder neue Worte zu kreieren wie beispielsweise Religionsrassismus, Sexualrassismus, Bildungsrassismus, Politikrassismus, Musikgenrerassismus, Fussballclubrassismus, etc. Denn so würde man den eigentlichen Begriff nur aufweichen
 

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Russland

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Faniella Diwani hat geschrieben: 14.03.2022, 12:59
fcbblog.ch hat geschrieben: 14.03.2022, 12:38 Spannend, wie sich einige nun hinter linkem Zynismus und Rassismus-Unkenrufen verstecken um bloss nicht die enorme nicht nur schweiz- sondern europaweite Hilfsbereitschaft gegenüber Kriegsflüchtlingen zu registrieren, die man eben auch als "echte" Flüchtlinge wahrnimmt - sprich es flüchten vor den Bomben zuerst Frauen und Kinder in sichere Nachbarländer.

"Falscher Flüchtling": Hunger, Diktatur, Wirtschaft am Arsch
"Echter Flüchtling": Krieg, nix anderes! Aber nur wenn es keine Syrer sind.

Ja. Ist natürlich ein Unterschied. Sorry.

Und bevor du jetzt abgehst: Unsere Familie hat geeigneten Platz für 3-4 Personen angeboten.

Mich nervt diese ganze Flüchtlingsdiskussion ein wenig.

Es ist doch eigentlich ganz einfach und geht ohne Polemik. Und auch ohne polemische Begriffe wie gut/schlecht, falsch/echt.

Art. 1 der GFK definiert Flüchtlinge als:
Anerkannte Flüchtlinge im Sinne der Konvention sind solche, die verfolgt werden wegen
Rasse
Religion
Nationalität
Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe
politischer Überzeugung
Die tatsächliche Formulierung ist etwas komplexer, aber so ist grundsätzlich ein Flüchtling definiert. EU-Gesetze und Landesgesetze orientieren sich vor allem daran.

Das Schweizer Asylgesetz definiert den Begriff folgendermassen:
Flüchtlinge sind Personen, die in ihrem Heimatstaat oder im Land, in dem sie zuletzt wohnten, wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Anschauungen ernsthaften Nachteilen ausgesetzt sind oder begründete Furcht haben, solchen Nachteilen aus­gesetzt zu werden.

Es kann dies nun also jeder politisch ausschlachten wie er/sie will. Die Rechten können jetzt irgendwas von wegen Wirtschaftsflüchtlingen und keine Syrer aufnehmen schreien. Die Linken können "no borders no nations" schreien und der Meinung sein, Hunger und Armut sei auch ein Flüchtlingsgrund.

Als Meinung ist das OK. Fakt ist: Rechtlich ist beides falsch. Die rechtlichen Gründe und Kriterien sind oben klar beschrieben.

Wehrdienstverweigerung oder Krieg zählen nicht als Flüchtlingsgrund und geben kein Recht auf Asyl. Krieg kann aber vorübergehend als Grund akzeptiert werden, ist aber länderspezifisch, siehe Artikel 4 des Schweizer Asylgesetzes:
Die Schweiz kann Schutzbedürftigen für die Dauer einer schweren allgemeinen Gefährdung, insbesondere während eines Krieges oder Bürgerkrieges sowie in Situationen allgemeiner Gewalt, vorübergehenden Schutz gewähren.

Wir müssen also deutlich festhalten: Meinungen sind wie immer in Ordnung, jeder darf sie haben. Nun aber aufgrund der eigenen Meinung Forderungen im Vollzug des Asylwesens zu fordern, z.B.:
- Menschen die Hunger leiden sind Flüchtlinge
- Menschen die aus Armut flüchten und die ohne wirtschaftliche Chancen in Europa am Leben bedroht sind sind Flüchtlinge
- Nur Frauen und Kinder sollen aufgenommen werden
- Es ist allgemein kein Asyl zu gewähren sondern Lager sind vor Ort zu bauen

ist schlichtweg falsch. Die Gesetze sind klar. Man muss sich also dafür einsetzen konkret die Gesetze zu verändern und nicht polemisch den Vollzug der Gesetze kritisieren. Das gilt für beide politischen Seiten.

Edit: Es gibt noch Ausnahmen, wo kein Asyl gewährt wird aber auch keine (sofortige) Rückführung erfolgt. Hier eine Übersicht:
https://www.fluechtlingshilfe.ch/themen ... altsstatus
Edit2: Auf die Einhaltung der Gesetze und Kriterien zu pochen, ist somit weder Rassismus noch Gutmenschentum.
Zuletzt geändert von Pro Sportchef bim FCB am 14.03.2022, 14:28, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Russland

Beitrag von fcbblog.ch »

Faniella Diwani hat geschrieben: 14.03.2022, 12:59
fcbblog.ch hat geschrieben: 14.03.2022, 12:38 Spannend, wie sich einige nun hinter linkem Zynismus und Rassismus-Unkenrufen verstecken um bloss nicht die enorme nicht nur schweiz- sondern europaweite Hilfsbereitschaft gegenüber Kriegsflüchtlingen zu registrieren, die man eben auch als "echte" Flüchtlinge wahrnimmt - sprich es flüchten vor den Bomben zuerst Frauen und Kinder in sichere Nachbarländer.

"Falscher Flüchtling": Hunger, Diktatur, Wirtschaft am Arsch
"Echter Flüchtling": Krieg, nix anderes! Aber nur wenn es keine Syrer sind.

Ja. Ist natürlich ein Unterschied. Sorry.

Und bevor du jetzt abgehst: Unsere Familie hat geeigneten Platz für 3-4 Personen angeboten.



Ach komm... die Solidarität mit den Syrern, v.a. den Familien, war doch ganz lange auch sehr gross und wäre es auch geblieben, wenn sich nicht mit der Zeit allzu viele abenteuerlustige junge Burschen aus dem Maghreb und dem mittleren Osten, sowie ehemalige IS-Kämpfer oder mindestens Sympathisanten unter die "syrischen" Flüchtlingsströme gemischt hätten und gerade in Deutschland, Schweden usw. zunehmend zu einem Problem für die öffentliche Ordnung wurden.

Frag mal die tatsächlich verfolgten Jesiden, Aleviten usw. wie sicher sie sich unter all diesen islamischen Glücksrittern noch gefühlt haben, oder ob sie nicht bewusst ihre religiösen Zeichen während der Flucht verdeckt haben.

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Re: Russland

Beitrag von Feanor »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 14.03.2022, 14:22
Wir müssen also deutlich festhalten: Meinungen sind wie immer in Ordnung, jeder darf sie haben. Nun aber aufgrund der eigenen Meinung Forderungen im Vollzug des Asylwesens zu fordern, z.B.:
- Menschen die Hunger leiden sind Flüchtlinge
- Menschen die aus Armut flüchten und die ohne wirtschaftliche Chancen in Europa am Leben bedroht sind sind Flüchtlinge
- Nur Frauen und Kinder sollen aufgenommen werden
- Es ist allgemein kein Asyl zu gewähren sondern Lager sind vor Ort zu bauen

ist schlichtweg falsch. Die Gesetze sind klar. Man muss sich also dafür einsetzen konkret die Gesetze zu verändern und nicht polemisch den Vollzug der Gesetze kritisieren. Das gilt für beide politischen Seiten.

Bei dieser Debatte geht es doch insbesondere um Flüchtende aus Afghanistan und Syrien, die im Gegensatz zu Flüchtenden aus der Ukraine anders empfangen werden, falls überhaupt. Daher verstehe ich deine Auslegung nicht. Bist du der Meinung, dass die Syrer und Afghanen nicht wegen des Krieges flohen/fliehen?
 

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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Die Länder welche von Russland abhängig sind (vorwiegend aus dem nahen Osten) haben Mühe, an Getreide zu gelangen oder die überhöhten Preise für Brot bezahlen zu können >>> Pulverfass1

Iran pokert mit Russland, Europa und USA um die Vollendung des Baus für die A-Bombe (Putin) >>> Pulverfass2 oder die Wiederaufnahme des Atomprogramms (mit dem Westen). Gut möglich, dass die Öl-Sanktionen mit dem Iran bald gelockert werden. Der Preis den der Westen aber dafür bezahlen muss wird nun einfach viel höher sein (Dank dem Trumpel).

China könnte nun schnell und praktisch ohne Widerstand Taiwan annektieren >>> Pulverfass3.

Wir befinden uns ganz knapp vor dem 3. WK.

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Russland

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

I'm all in hat geschrieben: 13.03.2022, 15:50 Bei allem Verständnis für die Ukrainer, welche ihr Land nicht einfach so hergeben wollen, muss man sich langsam Gedanken machen, wie lange das noch aus Ukrainischer Seite gutgehen wird und dieses ganze Leid endlich ein Ende finden wird.

Man hatte ja das Gefühl, dass die Russen nach 2-3 Wochen an Stärke verlieren werden resp. der Westen versuchte natürlich dies so zu verbreiten, damit die Ukrainer wohl noch länger an einen Sieg glauben werden. Aber wir alle müssen uns langsam bewusst werden, dass dies nicht eintreffen wird und das Leid von Tag zu Tag grösser wird.

Putin hat klar signalisiert, dass er nicht zurückziehen wird und notfalls auch die Ukraine "völlig zerstört". China stellt sich weiterhin nicht gegen Russland, was die europäischen Sanktionen doch auch leicht mildert, weil China in diesem Fall das Zünglein an der Waage spielen könnte. Es ist nicht so, dass China mit Russland befreundet ist. Man ist sich aber trotzdem näher als dem Westen resp. vor allem als der USA.

Selensky könnte jetzt zum absoluten Heldenstatus aufsteigen. Auch wenn er mit bestem Beispiel bei der Verteidigung seines Landes vorangeht, muss er als Präsident sich auch immer wieder bewusst sein, dass seine Ideologie nicht immer mit der aller Bürger übereinstimmt. Die Annährung an den Westen und der Nato muss er definitiv begraben ansonsten wird dies noch viel viel mehr Leid in seinem Land verursachen.

Wie wärs wenn sich Putin einfach aus dem fremden, souveränen Land verpisst?

Wie wärs wenn Putin keinen Angriffskrieg gegen ein unabhängiges, souveränes Land führt?

Wie wärs wenn Putin nicht täglich Kriegsverbrechen verursacht? Nicht täglich gezielt Zivilisten ermordet? Zivile Einrichtungen angreift? Regierungsmitglieder entführt?

Das sind die Lösungen die auf den Tisch müssen. Nicht eine feindliche Übernahme eines souveränen Staates mitsamt seiner Bevölkerung in eine Diktatur eines Kriegsverbrechers.

Der Westen muss seine Sanktionen deutlich verschärfen, jeglichen Handel mit Russland stoppen und auf Länder ausweiten die mit Russland kooperieren.

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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

I'm all in hat geschrieben: 13.03.2022, 15:50 Bei allem Verständnis für die Ukrainer, welche ihr Land nicht einfach so hergeben wollen, muss man sich langsam Gedanken machen, wie lange das noch aus Ukrainischer Seite gutgehen wird und dieses ganze Leid endlich ein Ende finden wird.

Man hatte ja das Gefühl, dass die Russen nach 2-3 Wochen an Stärke verlieren werden resp. der Westen versuchte natürlich dies so zu verbreiten, damit die Ukrainer wohl noch länger an einen Sieg glauben werden. Aber wir alle müssen uns langsam bewusst werden, dass dies nicht eintreffen wird und das Leid von Tag zu Tag grösser wird.

Putin hat klar signalisiert, dass er nicht zurückziehen wird und notfalls auch die Ukraine "völlig zerstört". China stellt sich weiterhin nicht gegen Russland, was die europäischen Sanktionen doch auch leicht mildert, weil China in diesem Fall das Zünglein an der Waage spielen könnte. Es ist nicht so, dass China mit Russland befreundet ist. Man ist sich aber trotzdem näher als dem Westen resp. vor allem als der USA.

Selensky könnte jetzt zum absoluten Heldenstatus aufsteigen. Auch wenn er mit bestem Beispiel bei der Verteidigung seines Landes vorangeht, muss er als Präsident sich auch immer wieder bewusst sein, dass seine Ideologie nicht immer mit der aller Bürger übereinstimmt. Die Annährung an den Westen und der Nato muss er definitiv begraben ansonsten wird dies noch viel viel mehr Leid in seinem Land verursachen.
Ich denke es ist sinnvoll mal die aktuelle Lage zu bedenken:
Der schnelle Feldzug von Russland ist gescheitert. Jetzt geht Russland zu jener Kriegsführung zurück, welche sie so hervorragend beherrschen: Völlige Zerstörung, scheissegal welche Ziele, einfach mal draufhalten. Das Skalpell wurde zur Seite gelegt, jetzt regiert das Breitschwert.

Was definiert einen "Sieg" gegen Russland. Militärisch ist dieser Sieg kaum zu erringen, sprich es wird nicht gelingen die russische Armee militärisch zu zerschlagen. Das ist aber auch nicht die Absicht und nicht die Strategie der Ukraine. Ziel ist es, so lange Widerstand zu leisten, bis der Blutzoll und die Kosten den Nutzen des Feldzuges übersteigen. Kurz gesagt: Russland muss gewinnen, die Ukraine darf einfach nicht verlieren.

Es bleibt einfach ein Problem: Jede andere Lösung als einen vollständigen Rückzug der RU-Truppen aus der Ukraine ist keine Lösung. Jeder der nur im Hauch etwas von der Geschichte Russlands in der Neuzeit bescheid weiss, kann exakt beschreiben was eine "Befreiungsarmee" in Friedenszeiten mit der Bevölkerung anstellt.

Die Ukraine hat Putin an den Eiern. Die Sanktionen des Westens sind mehr als schmerzhaft und diese werde kurzfristig nicht durch irgendwelche Deals mit China gelöst. Innenpolitisch muss er die Sanktionen wie auch die Toden erklären, je länger das ganze andauert, desto schwieriger wird es.

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