Thorsten Fink

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HSV-Fan
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Thorsten Fink

Beitrag von HSV-Fan »

Hallo allerseits,

wie mein Name ja schon sagt bin ich Fan des HSV, der ja bekanntlich von eurem ehemaligen Trainer Thorsten Fink trainiert wird.

Um ehrlich zu sein bin ich seit einem Jahr entsetzt, wie schlecht dieser Trainer bei uns arbeitet. Die Spiele sind zu 80-90% extrem unansehnlich, gerade gegen tief stehende Mannschaften. Folgende Kritikpunkte würde ich als die wichtigsten ansehen:

- es werden kaum Tore geschossen (durchschnittlich etwa 1,1 pro Spiel)
- die Standards, defensiv sowie offensiv sind unterirdisch, da fehlt jede Zuordnung
- auch nach 1 1/2 Jahren ist kein Zusammenspiel und kein Verständnis in der Mannschaft zu erkennen
- das Spiel ohne Ball ist sehr, sehr statisch. Es gibt sehr viel auf Ballbesitz ausgelegtes
Quer,- und zurück geschiebe, dann wird der Ball letztendlich in Höhe der Mittellinie nach vorne
gepasst, wo er natürlich aufgrund fehlender Anspielstationen meistens wieder zurück kommt
- eine Handschrift des Trainers ist nicht zu erkennen, Aufstellung und System werden etliche Male geändert
- schlechte Spiele erklärt er mit "fehlendem Siegeswillen" der Mannschaft, überhaupt scheint er zu glauben,
dass "Motivation" der Schlüssel zu einem erfolgreichen Spiel ist, nicht etwa Training und Taktik.


Unterm Strich ist Fink faktisch, was die Punkteausbeute betrifft, bislang der viertschlechteste Trainer der HSV in der Bundesligageschichte, wenn man alle Trainer die länger da waren als 10 Spiele zum Maßstab nimmt. Natürlich gibt es auch ab und an mal Ausrutscher nach oben und nach unten, aber letztendlich laufen die Spiele alle gleich: unansehnliches Ballgeschiebe, und ab und an mal entscheiden Einzelaktionen das Spiel.

Warum schreibe ich das alles? Ganz einfach weil die immer weniger werdenden Fink-Befürworter u.a. oftmals das Argument bringen, dass Fink ja eben mit Basel grossen Erfolg hatte.

Und da würde mich einfach mal interessieren, wie ihr seine Arbeit damals bei euch einschätzen würdet. Oftmals wird ja seitens der Fink-Kritiker gesagt, dass man in Basel damals ja auch die beste Mannschaft hatte, und es somit auch nicht schwer war Meister zu werden, aber ist das tatsächlich so, oder war das damals schon gute Arbeit von Fink? Wie sind die beiden Meisterschaften und die beiden (?) Pokalerfolge damals einzuschätzen? War der Kader damals tatsächlich besser als der Rest der Liga?

Auch würde mich die Rolle des damaligen Co-Trainers Vogel interessieren, der ja danach Cheftrainer wurde, und zumindest im ersten Jahr ähnlich, wenn nicht noch erfolgreicher war. War es so, wie manche mutmaßen, dass Vogel eher für die Taktik und Training, und Fink eher für die Motivationsreden zuständig war, oder ist das Unsinn?

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andreas
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Beitrag von andreas »

All die von dir aufgezählten Punkte kann ich nicht bestätigen.
- Vor Fink hatten wir extrem unansehnlichen Fussball, mit Fink wurde offensiver, zielstrebiger Fussball gespielt
- Als Vorbild könnte man Barcelona nehmen. Viel Ballbesitz, Kurzpassspiel
- Diese Spielweise war nach etwa 10 Spielen umgesetzt und recht erfolgreich

Mit Fink sind wir in alle Saisons relativ schlecht gestartet. Auch geriet man oft in Rückstand
und konnte die Spiele in der zweiten Halbzeit drehen. Insbesondere die Fitness schien unter
Fink sehr gut zu sein (dank Vidovic?).

Sowas geht gegen bessere Gegner natürlich nicht. Doch Fink hatte nicht nur in der Schweiz
Erfolg. Wir waren in den europäischen Spielen auch nicht schlecht; mit Ausnahme der ersten
Fink-Saison, wo wir in der Europa League im letzten Gruppenspiel gegen Fulham ausschieden.

Zur Taktik kann ich nicht viel sagen. Ich habe schon das Gefühl, dass Fink insbesondere mit
Vogel gut funktionierte. Als Vogel Cheftrainer wurde, spielte er in etwa so weiter wie vorher.
Er verstand es aber nicht, die Disziplin im Team zu halten. Andere Gründe kann ich für seinen
Rausschmiss nicht finden.
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Malinalco
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Beitrag von Malinalco »

Wie kommst du darauf, dieses Thema Samstag Nachts um 01:00 Uhr anzuschneiden? Puhh...

Kurz und schmerzlos: Es war gute Arbeit von Fink, aber soooo lang hat ers bei uns auch nicht ausgehalten. In der Schweiz hast du halt a) keine gleich guten Gegner und b) triffst du sie viermal pro saison wieder, d.h. du kannst Fehler der Vergangenheit vergleichsmässig einfach ausbügeln. Und dies ist meines Erachtens eine Kunst, die Fink beherrscht! Tiefgründigere Analysen vielleicht ein anderes mal :)

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Thorsten Fink profitierte auch vom Bonus, dass er einen komplett neuen und frischen Wind in die Mannschaft brachte und alte, verkrustete Formen aufbrach. Vor ihm hatte jahrelang Christian Gross - ziemlich erfolgreich - bei uns gearbeitet, aber er war ein Trainer der alten Schule. Autoritär, streng und oftmals auch stur. Da war die lockere, junge und kumpelhafte Art von Fink nach all den Jahren eine willkommene Abwechslung, welche die Mannschaft beflügelte. Ob er längerfristig bei uns auch erfolgreich geblieben wäre, wissen wir nicht. Allerdings muss man halt schon auch sagen, dass er beim FC Basel die personell bestbesetzte Mannschaft der Schweiz vorgesetzt bekam und da fällt das Gewinnen und Offensivspielen schon ein wenig einfacher.

Gruss nach Hamburg, die aus meiner Sicht mit Abstand schönste Stadt Deutschlands!

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Delgado
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Beitrag von Delgado »

Bei uns kamen verschiedene Faktoren zusammen, washalb Fink in Basel auf einer wahren Erfolgswelle schwimmen konnte:

1) er ersetzte nach 10 Jahren Christian Gross, dessen Charakter ein ganz eigener war und der insbesondere in seinen letzten 2 Jahren nicht sehr attraktiv spielen lies.

2) er hatte die mit Abstand beste Mannschaft in der Liga, alles andere als Gewinnen wäre eine schande gewesen.

3) er hatte in Basel ein perfektes Umfeld, welches die Spieler umsorgt und Ihm so ziemlich alles bietete, was er wollte (vom Konditionstrainer über den Vereinseigenen Videoanalysten war alles dabei)

4) er hatte mit Vogel den "perfekten" Assistenten, ich bin mir nicht sicher, welchen Anteil am Erfolg Finks auf Vogel zurückfiel, schliesslich machte bei uns der Fussball unter Vogel noch mehr freude.

In der Summe kann man sagen, dass Basel für Fink das perfekte Schaufenster darstellte, doch wie beim Fleisch in der Frischfleischtecke, sobald die Beleuchtung ändert, wirkt das Fleisch ranzig.

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Blutengel
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Thorsten Fink

Beitrag von Blutengel »

Und bei uns hatte er eher Mühe mit hochstehende. Mannschaften, welche früh in unserer Platzhälfte mit der Störarbeit anfingen. Ansonsten war das Spiel manchmal fast zu offensiv und man musste immer wieder mal einem Rückstand nachrennen (zb Pause 0:2 hinten und am Schluss 3:2 gewonnen). Er liess die Aussenverteidiger immer stark in die Offensive stechen - bei Vogel wurde es da ein wenig defensiver.
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noomy
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Beitrag von noomy »

HSV-Fan hat geschrieben:...Es gibt sehr viel auf Ballbesitz ausgelegtes
Quer,- und zurück geschiebe...
dieser punkt ist mir auch schon bei seiner und vogels zeit bei uns des öfteren stark aufgefallen.

ballbesitz wird bei ihm sehr gross geschrieben, allerdings hat die mannschaft als kollektiv selten die notwendige kreativität um eine gegnerische mannschaft 'auseinander zu reissen'.
es wirkte wirklich auch bei ballbesitz oft sehr statisch und konnte nur dank individuellen fähigkeiten unserer spieler (shaqiri, stocker, streller) übertüncht werden. zudem hatten wir vorne unseren torgaranten frei, welcher auch bei engen spielen oftmals den unterschied ausmachte.

allerdings war es nach der einmann-sturmzeit der letzten jahre unter gross dennoch ein aufbruch und diesbezüglich eine verbesserung. kurz vor seinem abschied zu euch hatten wir meiner meinung nach die beste zeit unter ihm (u. a. drei tore in halbzeit zwei im old trafford und manchester utd. geschockt). er war wohl wirklich ein guter motivator und konnte die spieler richtig heiss machen. das notwendige selbstvertrauen kam wohl durch die zahlreichen erfolge von alleine.

bei einer bl-mittelfeldmannschaft verliert er wohl bei ausbleibenden erfolgen mit seinen gelaber an glaubwürdigkeit. das kann ich mir gut vorstellen.
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

noomy hat geschrieben:bei einer bl-mittelfeldmannschaft verliert er wohl bei ausbleibenden erfolgen mit seinen gelaber an glaubwürdigkeit. das kann ich mir gut vorstellen.
Ach ja, er ist sehr selbstsicher. Solange alles nach Plan läuft und die Mannschaft gewinnt, unterstreicht sein Geschwätz nur das, was man auf dem Feld sieht. Wenn aber die Erfolge ausbleiben, dann kommen seine Reden wohl eher arrogant und realitätsfremd rüber.

Und mit seinem Abgang hat er leider sehr viele Sympathien und viel von seiner Glaubwürdigkeit verspielt. Er, der den Spielern immer predigte, nicht beim erstbesten Angebot den Verein zu verlassen, tat selber genau dies und erst noch mitten während der Saison.

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VorwärtsFCB
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Beitrag von VorwärtsFCB »

Lieber HSV-Fan: Ich hoffe, du bist dir bewusst, dass dein Verein noch wesentlich andere Probleme als den Trainer hat...

expertus
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Beitrag von expertus »

Ich sah 2 Probleme mit Fink beim Fc Basel.

1. Man spielte fast immer gleich. Anfang ging das noch gut, aber als die Gegner sich darauf einstellten, wurde es schwieriger
2. Man war defensiv sehr anfällig, da die 2 Aussenverteidiger immer extrem nach vorne gingen, auch wenn es nicht unbedingt nötig war. Unter Vogel wurde dies dann besser. Mit Muri ist die Defensive nochmals ein ganzes Stück besser geworden.

HSV-Fan
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Beitrag von HSV-Fan »

Danke euch allen für eure Einschätzungen!

Im Moment bin ich jedenfalls sehr bedient von der Spielweise und dem Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag. Auf den ersten Blick mag Platz 7 nach Ende dieser Saison zwar noch passabel aussehen, aber das ist in meinen Augen mehr als schmeichelhaft gewesen, und bedenkt man dass die Mannschaft vor der Saison mit über 20 Millionen Euro noch verstärkt wurde, ist es auch zu wenig.

HSV-Fan
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Beitrag von HSV-Fan »

VorwärtsFCB hat geschrieben:Lieber HSV-Fan: Ich hoffe, du bist dir bewusst, dass dein Verein noch wesentlich andere Probleme als den Trainer hat...
Ja, selbstverständlich. Leider. Der Trainer ist aber aktuell das einzige Problem, welches sich beheben lässt. Lang und Mittelfristig gibts da natürlich noch grössere Baustellen, aber auch kurzfristige Probleme, und Fink ist für mich eins, können einen Verein ganz schell ruinieren. Letztes Jahr mit Platz 15 schon nur ganz knapp nicht abgestiegen, dieses Jahr ein finanzielles Minus in Rekordhöhe eingefahren, und nächstes Jahr mit einem verkleinerten Kader und Notverkäufen wird es meiner Ansicht nach unter Fink sicher gegen den Abstieg gehen.

Mittel und Langfristig sind aber die veralteten Strukturen im Verein, der Einfluss der Supporters, und die damit verbundenen kompletten Fehlbesetzungen im Aufsichtsrat und Vorstand das grössere Problem. Der HSV ist leider das beste Beispiel dafür, wie eigene Fans einen Verein in den Abgrund reissen können, weil sie zu viel Macht haben, Vereinsmeierei betreiben und grössenwahnsinnig sind.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

HSV-Fan hat geschrieben:Der HSV ist leider das beste Beispiel dafür, wie eigene Fans einen Verein in den Abgrund reissen können, weil sie zu viel Macht haben, Vereinsmeierei betreiben und grössenwahnsinnig sind.
Ich kann Dir da nicht ganz folgen, weil ich die Strukturen des HSV zu wenig kenne. Kannst Du kurz erklären, inwiefern die Fans bei Euch Einfluss auf den Club haben. Danke!

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VorwärtsFCB
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Beitrag von VorwärtsFCB »

HSV-Fan hat geschrieben:Ja, selbstverständlich. Leider. Der Trainer ist aber aktuell das einzige Problem, welches sich beheben lässt. Lang und Mittelfristig gibts da natürlich noch grössere Baustellen, aber auch kurzfristige Probleme, und Fink ist für mich eins, können einen Verein ganz schell ruinieren. Letztes Jahr mit Platz 15 schon nur ganz knapp nicht abgestiegen, dieses Jahr ein finanzielles Minus in Rekordhöhe eingefahren, und nächstes Jahr mit einem verkleinerten Kader und Notverkäufen wird es meiner Ansicht nach unter Fink sicher gegen den Abstieg gehen.

Mittel und Langfristig sind aber die veralteten Strukturen im Verein, der Einfluss der Supporters, und die damit verbundenen kompletten Fehlbesetzungen im Aufsichtsrat und Vorstand das grössere Problem. Der HSV ist leider das beste Beispiel dafür, wie eigene Fans einen Verein in den Abgrund reissen können, weil sie zu viel Macht haben, Vereinsmeierei betreiben und grössenwahnsinnig sind.
Drauf wollte ich hinaus. Es ist einfach, dem Trainer die Schuld zu geben. Und gerade halt auch ein BuLi (und speziell ein HSV) Problem.Bin zwar alles andere als ein Fan von ihm, aber der Markt gibt momentan wirklich nicht viel Gescheites her. Verstehe zum Beispiel auch die Gladbacher nicht, dass die z.B. tatsächlich wegen Favre am rummeckern sind. Bei gewissen Vereinen scheint echt der Bezug zur Realität verloren gegangen zu sein.
Ihr solltet mindestens auf dieser Position mal versuchen Ruhe in den Verein zu bringen. Mittelfristig ist Fink schon der richtige für euch. Wichtig wird es gerade für den HSV, ein klares Konzept bezüglich Transfers zu erarbeiten und nicht einfach kaufen, was der Markt hergibt. Das Geld für Van der Vaart hätte man lieber in die Breite investiert.

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Beitrag von HSV-Fan »

Mundharmonika hat geschrieben:Ich kann Dir da nicht ganz folgen, weil ich die Strukturen des HSV zu wenig kenne. Kannst Du kurz erklären, inwiefern die Fans bei Euch Einfluss auf den Club haben. Danke!

Also, ich versuch das mal so kurz wie möglich: der HSV ist eigentlich ein Breitensportverein mit eben auch Randsportarten wie Tischtennis usw. von der Rechtsform her ein eingetragener Verein (e.V.), der Profi-Fussballbereich ist nicht ausgegliedert. Diese für einen Profifussballverein veraltete Rechtsform lässt eben leider zu, dass Amateure und Vereinsmeier da das Sagen haben.

Der Vorstand z.B. wird vom aktuell 11 köpfigen Aufsichtsrat bestellt, der Aufsichtsrat wird auf Mitgliederversammlungen von eben den Mitgliedern gewählt. Zu diesen Mitgliederversammlungen kommen durchschnittlich nicht mal 800 Leute, bei ca. 65.000 Mitgliedern. Wer da letztendlich also entscheidet, sind ca. 400 bis 500 verblendete Berufsfans die von der Führung der Supporters vor den Wahlen instruiert werden, wer denn nun im AR landen soll. Dies reicht aus, denn normalerweise möchte eben der durchschnittliche Fan Fussball sehen, und sich nicht 10 Stunden mit Vereinspolitik beschäftigen. Der aktuelle, bereits von den Supporters bestellte/unterwanderte Vorstand sowie AR weigert sich auch strikt gegen eine Fernwahlmöglichkeit, bei der eben wenigstens mehr Mitglieder abstimmen würden.

Der vorherige, vergleichsweise sehr erfolgreiche Vorstand um Bernd Hoffmann (der ein echter Profi war, und unter anderem z.B. lieber den Profibereich ausgegliedert hätte) war bei den Vereinsmeiern der Supporters sehr verhasst, da diese eben lieber ihre eigenen Interessen vertreten wollten. Es wurden daher 2011 5 neue, Supportersnahe Aufsichtsräte gewählt, deren erste Amtshandlung es war, den Vorstand abzuwählen, um eben einen Supportersnahen neuen Vorstandsvorsitzenden (Carl Jarchow) zu installieren. Dieser neue VV ist ein absoluter Stümper und Amateur, der eigentlich alles falsch macht, der Rekordschulden und die schlechteste Platzierung der Vereingsgeschichte zu verantworten hat, aber er sitzt -im Gegensatz zum vorherigen VV - sicher im Amt, da eben der Verein auf allen wichtigen Positionen eben von Vereinsmeiern durchsetzt ist.

Im grossen und ganzen lass dir gesagt sein, dass dieser Verein, der ja durchaus noch immer einen grossen Namen hat, geführt wird wie ein Taubenzüchter,- oder Kleingartenverein, bei dem eben die eitlen und wichtigtuerischen Vereinsmeier die Regie führen.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Danke HSV-Fan für die Erklärung. Ja, das ist wahrlich eine verzwickte Situation. Da können wir in Basel dankbar sein, dass die Vereinsform ein wenig zeitgemässer ist.

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Beitrag von HSV-Fan »

Hallo allerseits,

noch mal kurz eine Frage: ich habe bei einigen gelesen, dass der FC Basel in der Fink-Zeit den besten Kader der Liga hatte. War das danach eigentlich immer noch der Fall, oder wurden z.B. wichtige Spieler abgegeben, bzw. gab es stärkere Konkurrenten in der Liga?

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Blutengel
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Beitrag von Blutengel »

HSV-Fan hat geschrieben:Hallo allerseits,

noch mal kurz eine Frage: ich habe bei einigen gelesen, dass der FC Basel in der Fink-Zeit den besten Kader der Liga hatte. War das danach eigentlich immer noch der Fall, oder wurden z.B. wichtige Spieler abgegeben, bzw. gab es stärkere Konkurrenten in der Liga?
Basel schwimmt seid ca. 10 Jahren auf einer Erfolgswelle und daher liegt finanziell mehr drin als bei anderen Vereinen in der Schweiz. Ich denke in dem mind. letzten 5 Jahren hatten wir immer das beste Kader in der Schweiz. Die Gegner waren mal YB, mal der FC Zürich oder im Moment GC. Das wechselt immer ein wenig, da sich die Mannschaften bzw. deren Verantwortlichen immer wieder selber in die Bredouille bringen. Mit Heusler haben wir einen kompetenten Mann (Wirtschaftsanwalt) an der Spitze.

In der Schweiz ist er normal, dass immer wieder wichtige Spieler gehen. Damit haben wir uns schon lange abgefunden. Durch Weitsichtigkeit schafft es der FC Basel aber immer wieder neue Talente an Land zu ziehen. Mit den Erfolgen in den letzten Jahren (auch in Europa) wurde diese Sache sicher noch einfacher - zumal der FCB in der Zwischenzeit auch höhere Preise verlangen kann.
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

HSV-Fan hat geschrieben:Hallo allerseits,

noch mal kurz eine Frage: ich habe bei einigen gelesen, dass der FC Basel in der Fink-Zeit den besten Kader der Liga hatte. War das danach eigentlich immer noch der Fall, oder wurden z.B. wichtige Spieler abgegeben, bzw. gab es stärkere Konkurrenten in der Liga?
Shaqiri verliess den FC Basel in Richtung Bayern München und Granit Xhaka ging zu Borussia Mönchengladbach. Im weiteren verliess uns mit Abraham einer der Abwehr-Eckpfeiler in Richtung Spanien. - Die Spieler wurden durch andere ersetzt, die sich mehr oder weniger gut eingefügt haben.

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Sharky
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Beitrag von Sharky »

Wenn sich jemand mal nach Koh Samui in Thailand verirrt, freue ich mich riesig auf einen Besuch von euch in meiner Bar :):cool::)

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FC Bâle
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Beitrag von FC Bâle »

HSV-Fan hat geschrieben:Hallo allerseits,

noch mal kurz eine Frage: ich habe bei einigen gelesen, dass der FC Basel in der Fink-Zeit den besten Kader der Liga hatte. War das danach eigentlich immer noch der Fall, oder wurden z.B. wichtige Spieler abgegeben, bzw. gab es stärkere Konkurrenten in der Liga?
Basel hat seit vielen Jahren das mit Abstand stärkste Kader, sowohl vor, während wie auch nach Fink. Die Zahlen auf transfermarkt.de geben da auch guten Aufschluss.

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